Page 6 - Stromzukunft

ZUSAMMEN

FASSUNG

Gemäss der Energiestrategie 2050 des Bundes und hat und bis 2023 keine relevanten neuen Produktions-
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des Netto-Null-Emissionen-Ziels 2050 des Bundesrats kapazitäten bei der Windkraft oder der Geothermie
soll die Produktion von Energie künftig dezentral er- realisiert werden und nachdem auch in Frankreich
folgen und es soll auf fossile Energieträger möglichst mit der Schliessung des Kernkraftwerkes Fessenheim
verzichtet werden – sowohl beim Verkehr als auch bei bereits 2020 eine relevante Menge Bandenergie vom
den Haushalten und in der Industrie. Parallel dazu Netz genommen wurde.
werden die Prozesse der Haushalte und der Industrie
zunehmend elektrifiziert. Dies hat eine steigende Nach- Folgen für die Schweiz
frage nach Strom zur Folge. Heute ist die Schweiz über Aus heutiger Sicht ist die Schweiz somit unabhängig
das Jahr gesehen sowohl Stromimporteurin als auch von der eigenen Energiestrategie durch die Entwick-
-expor teurin. Während sie in den Sommermonaten lungen im Ausland herausgefordert, die Versorgungs-
mehr Strom produziert, als sie selbst verbraucht, ver- sicherheit mit Strom aufrechtzuerhalten. Diese ist
hält es sich während des Winterhalbjahres genau an- grund legend für die Unternehmen, um effizient pro-
dersherum. Die Schweiz ist von Oktober bis März re- duzieren zu können. Aber auch Gewerbebetriebe und
gelmässig auf Stromimporte aus dem Ausland ange- Haushalte sind durch den drohenden Ausfall des Zah-
wiesen, um die Versorgungssicherheit für Unterneh- lungsverkehrs und weiterer Grundbedürfnisse exis-
men und Haus halte zu gewährleisten. tenziell bedroht. Neben den technischen Voraussetzun-
gen wie ausreichende Übertragungsnetze für Strom
Internationale Entwicklungen spielt auch der politische Exportwille der Nachbar-
Den grössten Teil des importierten Stroms während länder eine tragende Rolle.
des Winterhalbjahres bezieht die Schweiz aus Deutsch-
land, gefolgt von Frankreich, Österreich und Italien. All Technologien und Lösungsansätze
diese Länder, wie die Schweiz auch, bauen ihre Ener- Um die fehlenden Stromkapazitäten infolge eines Aus-
giesysteme um und wandeln ihre Kraftwerkparks von stiegs aus der Kernenergieproduktion mittelfristig zu
fossilen hin zu erneuerbaren Energieträgern. Dieser kompensieren, wird neben Suffizienz- und Effizienz-
Umbau kann zur Folge haben, dass vor allem Deutsch- massnahmen sowie Energiereduktionen und Strom-
land und Frankreich mittelfristig während des Winter- importen auch der Ausbau alternativer Erzeugungs-
halbjahres negative Leistungsreserven aufweisen. Bei- und Speicheranlagen notwendig. Wir erachten es als
de Länder könnten dann nicht mehr wie heute als zielführend, solche Wasserkraftwerke und Solaran-
Stromexporteure auftreten, was sich auf die kurz- bis lagen weiter auszubauen, die insbesondere während
mittelfristige Versorgungssicherheit der Schweiz mit des Winter halbjahres Strom produzieren können. Die
Strom auswirken würde. Dies könnte bereits im Win- Ausbau ziele von Geothermie- und Windkraftanlagen
terhalbjahr 2023 eintreten, nachdem Deutschland den wurden in der Vergangenheit immer wieder verfehlt.
Ausstieg aus der Kernenergie vollständig vollzogen hat, Eine Neubeurteilung des Potenzials dieser Technologi-
die Schweiz das Kernkraftwerk Mühleberg abgestellt en ist deshalb zwingend. Zudem müssen die Planungs-

Zusammenfassung