Alles klar? Wunderbar!

05.07.2023

Können Sie mitreden, wenn Ihre Kolleginnen und Kollegen mit Business Talk auftrumpfen? Unser ABC der Wirtschaft trimmt Sie fit fürs Businessleben!

A

AKTIE

Diese Wertpapiere machen ihre Besitzerinnen und Besitzer – die Aktionäre – zu Miteigentümerinnen und Miteigentümern einer Firma. Wer eine Aktie kauft, darf über die Geschäfte mitentscheiden und erhält einen Anteil des Gewinns, die Dividende. Je mehr Aktien jemand besitzt, desto grösser ist sein Einfluss. Allerdings tragen Aktionäre auch das Risiko, wenn die Geschäfte schlecht laufen. Aktien grosser Unternehmen werden oft an der Börse gehandelt.

B

BIG-MAC-INDEX

Wie entwickeln sich Franken und Euro? Dafür gibts einen einfachen Indikator. Seit 35 Jahren vergleicht das britische Wirtschaftsmagazin «The Economist» die Preise der Big Macs von Mac Donald's. Dort, wo der Burger in Dollar gerechnet teurer ist als in den USA, gilt die Landeswährung als über bewertet.

C

CRADLE-TO-CRADLE

Der Chemieprofessor Michael Braungart hat diese Idee, zu Deutsch «von der Wiege zur Wiege», lanciert: Unsere Wirtschaft sollte natürliche Kreisläufe anstreben, bei denen gar keine Abfälle anfallen. Auf dieses Prinzip hat die Bauherrin Swiss Prime Site beim Messeturm Basel gesetzt: Darin sorgen Pflanzen für gute Luft und ein Teppich besteht aus alten Fischernetzen.

D

DATENSCHUTZ

Kennen Sie die Aufforderung «Cookies akzeptieren»? Da geht es nicht um Gutzeli, sondern um Pakete, mit denen Websites die Nutzerdaten speichern. Meist ist das harmlos. Manche Plattformen im Internet sammeln aber auch Daten, um diese an andere Unternehmen weiterzuverkaufen. Doch jeder Mensch hat das Recht, selbst zu entscheiden, wer seine persönlichen Daten wie sein Alter, seinen Wohnort und seine Telefonnummer haben darf – und wer nicht. Gesetze sollen uns vor dem Missbrauch unserer Daten schützen.

E

E-COMMERCE

Der Onlinehandel wächst und wächst. Immer mehr Geschäfte lassen sich über eine digitale Plattform abwickeln. Auch viele etablierte Marken betreiben einen Onlineshop. Doch aufgepasst: Wer online einkauft, sollte prüfen, ob der Anbieter seriös wirkt. Denn für einen Einkauf via Internet bezahlt man meist im Voraus. Und es tummeln sich einige schwarze Schafe im Netz, die versuchen, an Bankdaten zu kommen – ohne die gewünschte Ware zu liefern.

F

 FREIHANDEL

Von der Banane bis zum Smartphone: Ohne internationalen Handel müssten wir viel Liebgewonnenes aus unserem Leben streichen. Wenn grenzüberschreitende Geschäfte frei zustande kommen, profitieren alle Beteiligten. Es resultiert eine «Win-win-Situation». Diese Erkenntnis formulierte der Ökonom David Ricardo vor rund 200 Jahren zum ersten Mal. Er forderte darum, dass man die Ein- und Ausfuhr von Gütern möglichst nicht mit Zöllen einschränken sollte. Verschiedene Staaten haben sich seither zu «Freihandelszonen» zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, damit ihren Wohlstand zu erhöhen. Allerdings gibt es bis heute kaum eine Freihandelszone, bei welcher die Staaten nicht «Ausnahmen von der Regel» machen.

G

GOING-PUBLIC

Vor fünf Jahren feierte das Biopharma-Unternehmen Idorsia aus Allschwil sein «Going-public» – will heissen: seinen Gang an die Börse. Das Gründerehepaar Jean-Paul und Martine Clozel öffnete damit das Familienunternehmen sozusagen für die Öffentlichkeit. Wer übers nötige Kleingeld verfügt, kann seither unkompliziert Idorsia-Aktien an der Börse kaufen, was ihn zum Miteigentümer macht. Börsengänge sind für Anlegerinnen und Anleger gute Nachrichten. Vermutlich haben sie darum auch viele Synonyme dafür erfunden. Ein weiteres ist beispielsweise «Initial Public Offering», kurz IPO.

H

HAFTPFLICHT

Eine kleine Unachtsamkeit genügt – und eine kostbare Vase geht in die Brüche. Muss das Reinigungspersonal für den Schaden geradestehen? Leider ja. Wenn eine Haftpflichtversicherung besteht, übernimmt aber diese die Kosten. Das Beispiel mit der Vase ist simpel. Oft können bei komplexen Arbeiten aber Schäden entstehen, die mehr ins Geld gehen. Zum Beispiel, wenn auch Menschen verletzt werden. Aus diesem Grund ist eine Haftpflichtversicherung in vielen Berufen empfehlenswert und in manchen sogar obligatorisch. Genauso wie für Autobesitzerinnen und -besitzer.

I

INTERNET OF THINGS

Wahrscheinlich nutzen Sie das Internet tagtäglich und halten es für eine ausgereifte Sache. Doch eigentlich steckt es in den Kinderschuhen – meinen zumindest die Vordenker im Silicon Valley. Sie träumen davon, dass viel mehr Geräte und Systeme übers Internet verbunden werden und sich smart untereinander abstimmen. Die Kaffeemaschine könnte dann beispielsweise mit dem Handy kommunizieren und den ersten Kaffee gleich nach dem Weckerklang brühen. Klar, dass sich ein solches Internet der vernetzten Dinge auch in der Industriewelt vielseitig nutzen lässt. Dafür gibt es sogar ein Schlagwort: Industrie 4.0.

J

JOBSHARING

Die Generation Z, die ums Millennium geboren ist, kann sich manches nicht mehr vorstellen, das für ihre Eltern noch «normal» war. Allen voran gehören dazu ein Leben ohne Smartphone – und eines für die Arbeitsstelle. Aus diesem Grund dürfte Jobsharing, eigentlich eine Idee aus den 70er-Jahren, an Bedeutung gewinnen. Dabei teilen sich zwei Leute ein und denselben Arbeitsplatz. Das bringt ihnen mehr freie Zeit – und der Firma motivierte Mitarbeitende. Eine Voraussetzung für den Erfolg gibts allerdings: Die Kommunikation zwischen den Beteiligten muss reibungslos funktionieren.

K

KONJUNKTUR

Dieser Begriff gehört zum Grundwortschatz für alle, die in Sachen Wirtschaft mitreden wollen. Denn er beschreibt die wirtschaftliche Lage eines Landes. Diese zu erfassen, ist gar nicht so einfach. Der Zustand einer Wirtschaft lässt sich nicht einfach messen wie etwa die Höhe eines Berges. Er ist eher vergleichbar mit einem Ameisenhügel, der stets in Bewegung ist – und von unzähligen Akteuren, den Produzenten und Konsumentinnen, abhängt. Geht es mit der Wirtschaft bergab, spricht man von einem Konjunktureinbruch. Befindet sich die Wirtschaft im Aufwärtsgang, herrscht Hochkonjunktur.

L

LIQUIDIÄT

So wie Wasser für Menschen überlebenswichtig ist, so ist es die Liquidität für Unternehmen. Als «liquid» gelten Mittel, die schnell zum Bezahlen zur Verfügung stehen: also vor allem Bargeld und Bankguthaben. Hat ein Unternehmen nicht mehr ausreichend «Flüssiges», kann es Güter, Dienstleistungen, Löhne und andere Aufwände nicht mehr bezahlen. Selbst wenn das Unternehmen einen hohen Gewinn ausgewiesen hat, droht ihm die Pleite, wenn die Kasse lange leer bleibt. Darum kursieren Sprüche wie «nur Bares ist Wahres».

M

MONOPOL

Nehmen wir an, es gäbe nur einen Hersteller von Smartphones. Was würde mit den Preisen geschehen? Richtig! Sie gingen durch die Decke. Denn der Handy-Produzent müsste keine Konkurrenz fürchten – er hätte ein Monopol. Schon das Spiel «Monopoly» lehrt: Wer Alleinbesitzer von Ländereien ist, kann ruinöse Preise durchsetzen und Konkurrenten aus dem Spiel werfen. Gesetze verbieten darum, dass Unternehmen in eine «marktbeherrschende Stellung» kommen.

N

NETTOGEWINN

Was ist Brutto und Netto? Wer den Unterschied nicht kennt, kann unliebsame Überraschungen erleben. Eine witzige Eselsbrücke sagt: Brutto steht für «brutal viel», Netto für «nicht so viel». Der Bruttogewinn ist sozusagen der «Rohgewinn ». Er errechnet sich bei einem Unternehmen so: Verkaufserlös minus Herstellungskosten. Aber man sollte die Rechnung nie ohne die Zinsschulden und Steuern machen. Zieht man diese noch vom Bruttogewinn ab, resultiert der Nettogewinn – der Reingewinn.

O

OBLIGATION

Was in der Schweiz als Obligation bekannt ist, nennt man in Deutschland Anleihen und auf Englisch Bonds. Gemeint ist jeweils ein Darlehen, das ein Unternehmen oder ein Staat aufnimmt – allerdings nicht bei der Bank, sondern direkt bei Anlegerinnen und Anlegern. Diese erhalten das ausgeliehene Geld zu einem vereinbarten Termin zurück. Zudem bekommen sie bis dahin meist Zinszahlungen. Viele, aber bei Weitem nicht alle Anleihen werden wie Aktien an einer Börse gehandelt. Es gibt unzählige Arten von Obligationen.

P

PATENT

In einer Disziplin ist die Schweiz unangefochtene Weltmeisterin: in der Anzahl Patentanmeldungen pro Kopf. Wer ein Produkt oder ein Verfahren erfunden hat, kann ein Patent beim Eidgenössischen Institut für geistiges Eigentum anmelden. Dieses gibt einem das Recht, die Erfindung exklusiv nutzen zu dürfen – bis zu 20 Jahre lang. Das Patentrecht will Erfinderinnen und Erfinder schützen. Denn sie stecken viel Aufwand in ihre Idee. Da wäre es unfair, wenn andere diese kopieren und geschäftlich ausschlachten würden. Allerdings gibts das Patent nicht gratis: Jedes Jahr ist eine Gebühr zu entrichten. Und ein Patent gilt nur in einem Land. Globale Unternehmen müssen ihre Erfindungen in verschiedenen Staaten anmelden.

Q

QUALITÄTSMANAGEMENT

Wer wünscht sich nicht Produkte von hoher Qualität? Weil die Qualität über den Erfolg am Markt entscheidet, bemühen sich Unternehmen, ihre Prozesse und Produkte zu verbessern. Genau darum kümmert sich das Qualitätsmanagement, kurz QM. Schwierig ist nur, dass nicht alle das gleiche Verständnis für Qualität mitbringen. Aus diesem Grund gibt es Standards der Internationalen Organisation für Normung (ISO) und anderer Zertifizierungsstellen. In vielen Branchen ist es Pflicht, solche Qualitätsstandards zu erfüllen. Zum Beispiel würde wohl niemand in ein Flugzeug steigen wollen, das diesen nicht genügt. Eine anerkannte Norm ist für Betriebe ein Ansporn, die Prozesse zu optimieren. Und sie erhalten damit ein Gütesiegel, das alle verstehen.

R

RESSOURCE

«Die Ressourcen sind knapp», lernt man im Wirtschaftsunterricht. Sie haben immer einen Preis. Ressourcen sind Mittel, die einem Unternehmen helfen, ein Ziel zu erreichen – zum Beispiel ein Produkt herzustellen. Eine Faustregel besagt, dass eine Firma folgende Ressourcen braucht: Boden, Kapital, Arbeitskräfte und Know-how, sprich Wissen. Wer langfristig erfolgreich am Markt sein will, sollte nachhaltig mit den Ressourcen umgehen. So, dass sich diese auch in Zukunft noch nutzen lassen. Eine Ressource vermehrt sich aber tatsächlich ausgerechnet dann, wenn man sie oft braucht: das Wissen!

S

START-UP

Alles Grosse beginnt im Kleinen – erst recht bei Firmen. Am Anfang steht hier meist eine Produktidee. Und wer diese hat, gründet eine Firma, eben ein Startup. Das klingt einfach. Doch um ein Produkt zu produzieren, zu perfektionieren und zu verkaufen, braucht es meist einen langen Atem – und ausreichend Kapital. Denn bis ein Unternehmen Gewinne erwirtschaftet, können Jahre verstreichen. Gründerinnen und Gründer erstellen deshalb einen Businessplan, der das Geschäftsmodell plausibel erklärt. Damit versuchen sie, Investorinnen und Investoren zu überzeugen und zu gewinnen.

T

TEUERUNG

Letztes Jahr war der Kaffee im Restaurant günstiger? Der Eindruck, dass alles teurer wird, stimmt oft. Obgleich der Schweizer Franken eine stabile Währung ist, hat er langfristig an Kaufkraft verloren. Die Teuerung ist mehr als ein vages Gefühl. Das Bundesamt für Statistik misst sie anhand eines Warenkorbs. Darin sind Güter von Lebensmitteln über Wohnungsmieten bis hin zu Kinotickets. Steigen die Preise dieses Warenkorbs, nimmt die Teuerung zu – man spricht von «Inflation». Steigen allerdings zum Beispiel die Krankenkassenprämien, hat dies keinen direkten Einfluss auf die Inflation: Sie sind nämlich nicht im Warenkorb enthalten.

U

UMSATZ

Die Novartis hat ihren Umsatz im dritten Quartal 2023 um über zehn Prozent auf über zehn Milliarden Franken gesteigert. Das haben die Medien kürzlich geschrieben. Der Umsatz entspricht den Ein­nahmen aus den verkauften Pro­dukten – aber ist nicht zu ver­wechseln mit dem Gewinn. Um diesen zu ermitteln, muss jedes Unternehmen vom Umsatz alle Kosten abziehen: Löhne, Mie­ten, Forschungsausgaben, Ein­käufe, Steuern. Der Umsatz sagt also wenig über die Ren­tabilität aus.

V

VOLKSWIRTSCHAFT

Ein Land, eine Währung und eigene Spielregeln: Das sind drei Elemente, die eine Volks­wirtschaft ausmachen. Alle, die etwas produzieren, konsu­mieren und verteilen – also private Haushalte, Unterneh­men und staatliche Einrichtun­gen – bilden zusammen sozu­sagen das Herz einer Volks­wirtschaft. Die Schweiz gilt als sehr stabile, leistungs-­ und wettbewerbsfähige Volkswirt­schaft.

W

WECHSELKURS

Nicht einmal mehr einen Fran­ken kostet der Euro. Für Ausflüg­ler, die schnell einen Abstecher ins Elsass oder nach Deutschland unternehmen, ist das von Vorteil. Für Firmen, die ihre Güter und Dienstleistungen auch im Aus­land verkaufen, kann der starke Franken auch ein Nachteil sein: Er verteuert nämlich ihre Produk­te. Egal, ob sich ein Wechselkurs nach oben oder unten bewegt – die Schwankungen stellen für Unternehmen die grösste Heraus­forderung dar. Denn sie erschwe­ren die Planung.

X

XYZ-ANALYSE

Was haben Kaffee, Zwetschgen und Nägel gemeinsam? Jeder Haushalt braucht sie – aber nicht gleich oft. Um die Lagerhaltung zu optimieren, könnte man eine XYZ-­Analyse aufstellen. Vermut­lich benötigen die meisten von uns regelmässig Kaffee (X), wes­wegen es sich empfiehlt, diesen stets frisch einzukaufen. Bei Zwetschgen hängt der Verbrauch von der Saison ab (Y). Wann wir einen Nagel brauchen, ist nur schwer vorhersehbar (Z). Hier ist ratsam, stets Nägel an Lager zuhalten. Für ein Unternehmen sind solche Überlegungen noch viel wichtiger. Denn es möchte möglichst alle Produkte und Ma­terialien verfügbar haben – und zugleich die Lagerkosten geringhalten.

Z

ZINS

Wohin geht die Reise bei den Zinsen? Das interessiert alle, die Schulden haben. Der Zins ist nämlich der Preis des Geldes. Die Leitzinsen setzt in der Schweiz die Schweizerische Na­tionalbank fest. Wenn ein Unter­nehmen einen Kredit aufnehmen will, liegt der Zins aber meist deutlich über dem Leitzins – unter anderem, weil die Kreditgebende Bank auch fürs Risiko eines möglichen Zahlungsaus­ falls entschädigt sein will.

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