Stellungnahme zu Aufnahme von Informatik als obligatorisches Fach

17.03.2020

Die Handelskammer beider Basel unterstützt den Entwurf nur unter der Voraussetzung, dass dadurch keine Reduktion anderer MINT-Fächer erfolgt.

Der EDK-Beschluss mit der obligatorischen Einführung des Faches Informatik in den Gymnasien kommt dem Bedürfnis der Wirtschaft nach Fachkräften mit digitalen Kompetenzen sehr entgegen. Die Handelskammer beider Basel unterstützt daher die rasche Umsetzung im Baselbiet. Auch unterstützt sie den Vorschlag, drei von vier Lektionen ins Lektionendeputat aufzunehmen und eine Lektion im Halbklassenunterricht aus der bestehenden Stundentafel oder über den schulspezifischen Pool zu kompensieren.

Andere MINT-Fächer dürfen nicht geschwächt werden

Gemäss dem vorliegenden Entwurf können die Gymnasien wählen, ob sie die vierte Lektion aus dem schulspezifischen Pool kompensieren oder den Halbklassenunterricht aus der bestehenden Stundentafel entsprechend reduzieren. Wichtig erscheint hier, dass keiner der beiden Lösungsansätze eine Reduktion der anderen MINT-Fächer zur Folge hat: Entsprechend darf nicht auf Halbklassenunterricht bei den MINT-Fächern verzichtet werden, um die vierte Lektion Informatik zu kompensieren. Für Ausbildungen im MINT-Bereich sind solide Kenntnisse in diesen Bereichen essentiell. Um den MINT-Nachwuchs auch im Tertiärbereich zu fördern, darf hier deswegen nicht gekürzt werden.

Fazit

Die digitalen Kompetenzen von Fachkräften in der Wirtschaft werden immer wichtiger, resp. werden schlichtweg vorausgesetzt. Das Obligatorium des Faches Informatik unterstützt die Handelskammer beider Basel daher vollumfänglich. Bei der Umsetzung fordert die Wirtschaft jedoch mit Nachdruck, dass trotz möglicher Synergien keines der anderen MINT-Fächer reduziert wird: das gilt insbesondere auch für den Halbklassenunterricht in diesen Fächern. Es würden alle bisherigen Bemühungen für eine innovative und moderne Stundentafel zunichtegemacht, wenn ein MINT-Fach auf Kosten eines anderen eingeführt werden würde. Bei der Wahlfreiheit der Schulen soll deswegen eine entsprechende Einschränkung inhaltlicher Natur hinzugefügt werden, wodurch das Fach Informatik nicht zulasten eines anderen MINT-Faches kompensiert werden darf. Die Schülerinnen und Schüler sollen dadurch fit gemacht werden, damit sie eine faire Chance in der anspruchsvollen und zunehmend MINT-geprägten Berufswelt haben.

 

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