Wie sieht das Büro der Zukunft aus?

17.06.2021

Die Pandemie hat den Trend zu Homeoffice beschleunigt. Und gleichzeitig hat sie viele Fragen aufgeworfen, die in den kommenden Monaten von Arbeitgebenden und Mitarbeitenden beantwortet werden müssen.

Für Dr. Marc Brunner, Verantwortlicher Business Development Digital Solutions bei Siemens Schweiz AG in Zürich ist sogenanntes «Mobiles Arbeiten» schon zum Alltag geworden.

Werden unsere Büros abgeschafft?

Mit dieser einleitenden Frage will Brunner an den beiden Unternehmertreffen Liestal und Leimental der Handelskammer beider Basel bewusst provozieren. Seit über einem Jahr praktizieren viele Betriebe Homeoffice. Arbeitgebende und Arbeitnehmende haben sich mit der Situation weitestgehend arrangiert und die Vor- und Nachteile kennengelernt. Langsam ist ein Ende der Pandemie mit Auflagen absehbar. In der Übergangsphase zwischen hartem Lockdown und neuer Normalität ziehen die Chefs Fazit. Wenn künftig nur ein Teil der Mitarbeitenden in der Firma arbeitet, braucht es nicht mehr so viele Büroflächen oder andere Nutzungsmöglichkeiten tun sich auf.

Wie sich die Arbeitswelt für viele Beteiligte verändern könnte, erfuhr Brunner in einem Interview mit Johanna Trüstedt, Leading Workplace Consultant bei Drees & Sommer Schweiz AG. Trüstedt hielt fest, dass neue Herausforderungen auf die Arbeitgebende zukommen werden. Vermieterinnen und Vermieter von Büroflächen müssen sich auf immer neue Veränderungen einstellen. Ein Trend sei zwar noch nicht abzusehen, doch wenn Büroräume in viel kürzerer Zeit den Ansprüchen der Firmen und der Mitarbeitenden gerecht werden sollen, müssen auch die Planenden flexibler werden. Alle Beteiligten sollten neue Arbeitsmodelle ausprobieren und das heisse: testen, testen, testen.

Mobiles Arbeiten, statt Homeoffice

Brunner konstatierte, dass das «mobile Arbeiten» in den Firmen weiter Einzug halten wird. Bei dieser freieren Variante der Arbeit, ist der Arbeitnehmende nicht mehr an einen festen Arbeitsplatz gebunden – weder zu Hause, noch in der Firma. Eine Firmen-App kann hier nützliche Dienste leisten. Mit ihrer Hilfe können die Angestellten ihren Schreibtisch im Büro bequem von zu Hause aus reservieren. Ebenso lassen sich Sitzungszimmer buchen und Besprechungen organisieren.

Eine weitere Neuerung ist der Einsatz von «IoT», Internet of Things. Das sind physische Objekte, wie Sensoren und Möbel, die über ein Netzwerk verbunden sind. Damit werden Schwachstellen der Infrastruktur schneller erfasst. So kann man beispielsweise aufdecken, wenn ein Schreibtisch nicht benutzt wird, weil zu viele Mitarbeitende an ihm vorbeilaufen. Dieser unattraktive Arbeitsplatz kann dann abgebaut oder umgestaltet werden.

Pandemie als Beschleuniger

Die Pandemie hat diesen Transformationsprozess beschleunigt. Die Befürchtung, dass nun Büroflächen im grossen Stil reduziert würden, wollte Brunner so nicht bestätigen. Vielmehr erkenne er in der Umnutzung der Arbeitsflächen in Kollaborations- und Rückzugsflächen eine grosse Chance für die Arbeitswelt. Auch eine erhöhte Produktivität sieht er als Konsequenz dieser Veränderungen. Die Umsetzung solcher Massnahmen ist sehr individuell, liesse sich aber seiner Meinung nach unabhängig von der Grösse der Firma umsetzen.

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