Unternehmertreff Liestal: Energie im Fokus
Stromspeicher, Energieeffizienz und Neugründungen. Wie diese drei Themen zusammenhängen, erlebten die Gäste am Unternehmertreffen im Tenum in Liestal. Mit fünf kompakten Präsentationen stellten sich vier Unternehmen und die Handelskammer beider Basel vor.
Hans Jörg Luchsinger, Mitgründer Tenum und Geschäftsführer der IEU Kommunikation AG, wusste Vieles über die Geschichte und die Zukunft des Tenum zu berichten. In den 1990er Jahren gebaut, nahm das Gebäude mit der ersten verbauten Photovoltaikanlage der Schweiz eine Vorreiterrolle in Sachen Energieeffizienz ein. Eine der Vorgaben der Planung damals war ein möglichst kleiner CO2-Fussabdruck. Dank Dreifachverglasung, Regenwassernutzung und PV-Panelen an der Hausfassade, die zusätzlich als Schattenspender dienen haben die Konstrukteurinnen und Konstrukteure dieses Ziel erreicht. Bei einem kleinen Rundgang zählte Luchsinger die Massnahmen auf, die heute ergriffen werden, um das Gebäude auf dem neusten Stand der Technik zu halten. Etwa die Umrüstung der Beleuchtung auf LED-Technik.
Nachhaltigkeit gross geschrieben
Sandrine Straub, Leiterin CleantechLAB, fasste anschliessend zusammen, wie digitale Arbeitsmittel die Arbeitsplätze der Zukunft verändern werden. In Zusammenarbeit mit der Startup Academy unterstützt cleantechLAB Startups, die mit neuen, nachhaltigen Geschäftsmodellen Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die weniger Ressourcen brauchen. cleantechLAB stellt Arbeitsplätze, personalisiertes Coaching und ein schweizweites Netzwerk zur Verfügung. Sie bieten freien Zugang zu einem Flex-Desk sowie Shared-Office-Dienstleistungen oder individuelle Betreuung.
Einer für Alle
Doch nicht nur Geschäftsmodelle im Energiesektor werden unterstützt. Die Startup Academy Liestal nutzt die Räumlichkeiten im Tenum Liestal ebenso, um Selbstständigen aus allen Branchen zu unterstützen. Geschäftsführer Moritz Kistenmacher beschrieb die Aufgaben des gemeinnützigen Vereins: „Die Startup Academy vernetzt in der ganzen Schweiz Startups mit der Wirtschaft und den Hochschulen." In einem ersten Begleitprogramm steht ein individueller Mentor bereit, werden Netzwerkanlässe organisiert und Workshops wie Business Model Canvas angeboten. Aber auch der Zugang zu Mikrokrediten kann zur Verfügung gestellt werden. In einem zweiten Schritt, dem so genannten Begleitprogramm 2.0, werden Themen wie Strategie, Kundenmanagement und Processing ebenso erörtert wie Branding, Beschaffung oder Mitarbeiterführung.
Übrigens: Durch eine Kooperation der Startup Academy mit der Handelskammer beider Basel erhalten Startups eine vollwertige Mitgliedschaft bei der Handelskammer zu Sonderkonditionen.
Strom kommt nicht nur aus der Steckdose
Eines der Unternehmen, die ihre Geschäftsräume im Tenum haben ist sun2wheel, welches sich mit der effizienten Nutzung gespeicherter Energie befasst. Den Hintergrund der Geschäftsidee stellte Pascal Städeli, Mitgründer und Verantwortlicher im Vertrieb, vor: „Solarenergie steht uns zwar unbegrenzt zur Verfügung, doch zu oft scheitert deren Nutzung an der mangelnden Speicherkapazität", so Städeli. Der Ansatz von sund2wheel sieht nun vor, die Akkus von E-Autos als Energiespeicher für Ein- oder Mehrfamilienhäuser aber auch für Industrie- oder öffentliche Gebäude zu nutzen. Dazu hat das Unternehmen eine spezielle Ladestation entwickelt. Sie speichert tagsüber den Strom im Fahrzeug und gibt ihn abends wieder an das Gebäude ab. Das System ist modular und flexibel erweiterbar.
Mit der Handelskammer in die Zukunft
Abschliessend stellte Gabriel Schweizer, Leiter Aussenwirtschaft bei der Handelskammer beider Basel, die aktuellen Aktivitäten und das anstehende Veranstaltungsprogramm der Handelskammer vor. Geplant ist unteranderem die Erlebnisschau tunBasel, die erste Industrienacht in der Region Nordwestschweiz oder die Werkstatt Basel zum Thema «Nachhaltigkeit in der Raumentwicklung».
Nächster Unternehmertreff ist am 16. März 2022.
