«Mit einem blauen Auge davongekommen»

01.09.2020

Am Unternehmertreff Liestal ging es nach Füllinsdorf: Garage Keigel lud in ihren Showroom in Füllinsdorf ein und zeigte auf, wie sie mit innovativen Ideen die Corona-Krise bewältigte.

An unserem Unternehmertreffen Liestal drehte sich alles rund um das Thema Mobilität. So wies Patrick Huber, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Handelskammer beider Basel, in seiner Begrüssung darauf hin, welchen Nutzen der Ausbau der Hochleistungsstrassen für den Kanton Baselland bringt und deshalb unbedingt ein Ja erfordert an der Urne am 27. September. Er übergab damit das Wort an den Gastgeber Christoph Keigel, der zusammen mit seinem Bruder den Familienbetrieb mit fünf Garagen im Raum Basel in der dritten Generation führt. Keigel machte klar: Die Corona-Krise hat das Autogewerbe hart getroffen. Im März brach der Umsatz um die Hälfte ein, dann zog Christoph Keigel die Reissleine. Er sagte sich: «Jetzt müssen die Preise runter, so kann es nicht weitergehen!» In seinen Ausführungen zeigte er denn auch eindrücklich auf, wie er es mit innovativen Ideen schaffte, dennoch mit einem blauen Auge davonzukommen. Dank Preisnachlässen – finanziert aus den Reserven – verkauften Keigels Garagen im April wieder deutlich mehr Autos – auch übers Internet und dank zusätzlichen Services. «Wir haben dem Käufer das neue Auto zur Probefahrt vor die Haustüre gestellt, den Wagen desinfiziert und den Schlüssel in den Briefkasten gelegt», erzählt der Geschäftsführer, der auch Präsident des Renault-Händlerverbands Schweiz ist. Der Umsatz kletterte dadurch im Mai schon wieder auf 90 Prozent des Vorjahreswerts. «Wir haben nicht unsere Perlen verramscht. Aber wir konnten einen Teil unseres Lagers räumen, haben Autos verkauft, die wegmussten», so Keigel. Denn in den letzten Jahren haben viele Importeure das Lagerrisiko auf die Händler abgewälzt. Um Geld zu sparen, halten viele Marken kaum mehr eigene Lagerbestände.


Zudem hätte sich im Mai gezeigt: «Die Leute fuhren lieber Auto als mit dem ÖV. Deshalb kamen viele zum Pneuwechsel und Frühlingsservice in die Garagen.» Trotzdem: Für einen Gewinn dürfte es wegen der Corona-Einbussen in diesem Jahr wohl kaum reichen. Aber seine innovativen Ideen wird der Automobilist beibehalten.

Der anschliessende Apero bot den Gästen – unter Einhaltung der BAG-Empfehlungen – Gelegenheit für anregende Gespräche und Networking. Eine Gelegenheit, die wohl viele vermisst haben in den letzten Monaten.

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