Verantwortungsvolles Unternehmertum – interessiert sich der Markt dafür?
Die iPunkt-Denkpause thematisierte, inwiefern verantwortungsvollem Unternehmertum in der Gesellschaft angemessen Aufmerksamkeit zukommt. Zudem verlieh der Kanton Basel-Stadt in Anwesenheit von rund 150 Gästen und Mitwirkenden dem iPunkt-Unternehmen Spar-Filiale Gjergjaj & Co. den Basler Sozialpreis für die Wirtschaft.
Verantwortungsbewusstes unternehmerisches Handeln kann einen wesentlichen Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten. Gleichzeitig kann es die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen stärken. Die Diskussion an der iPunkt-Denkpause brachte das Spannungsfeld eindrücklich zum Ausdruck zwischen dem gesellschaftlichen Anspruch nach mehr sozialer Nachhaltigkeit in der Arbeitswelt und Herausforderungen bei der praktischen Umsetzung.
Die Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Arbeitsmarktintegration strichen heraus: Unternehmen täten gut daran, die Veränderungen in der Gesellschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit aktiv mitzuprägen. Durch die Kommunikation ihres verantwortungsvollen Unternehmertums würden sie auf ihr Engagement hinweisen und gleichzeitig bei Kunden das Bewusstsein für Nachhaltigkeit fördern. Dies gelte für alle Geschäftsbeziehungen gleichermassen – sei dies von Unternehmen zu Privatpersonen oder Stellensuchenden, zu anderen Unternehmen und auch zur öffentlichen Hand.
Im zukünftigen Beschaffungsgesetz des Kantons Basel-Stadt soll beispielsweise bei Auftragsvergaben neu die soziale Nachhaltigkeit berücksichtigt werden – insbesondere die Anstellung von Menschen mit Behinderungen. Die Herausforderung bei der Berücksichtigung solcher «weicher» Faktoren liege darin, diese in faire, praxistaugliche und messbare Kriterienkataloge zu fassen. Auch multinationale Konzerne würden vermehrt auf Nachhaltigkeitsaspekte entlang ihrer Wertschöpfungsketten achten. Dies eröffne für verantwortungsvolle KMU neue Chancen, als lokale Zulieferer ins Geschäft zu kommen.
Nicht zuletzt habe auch die Arbeitsmarktintegration ein Interesse an sozialer Nachhaltigkeit. Eine erfolgreiche Personalpolitik schöpfe das inländische Fachkräftepotenzial aus, indem es auf alle Gruppen von Arbeitskräften baue – Chancen würden sich durch die Integration von Stellensuchenden mit Behinderungen oder durch den Arbeitsplatzerhalt für erkrankte oder verunfallte Mitarbeitende bieten.
Die Handelskammer beider Basel unterstützt Impulse - ein Arbeitsmarkt für alle.
Basler Sozialpreis für die Wirtschaft geht an Spar-Filiale
Die Spar-Filiale Gjergjaj & Co. im Lehenmatt gewinnt den 11. Basler Sozialpreis für die Wirtschaft 2022. Der Regierungsrat spricht den Preis einem Familienunternehmen zu, dessen Geschäftsführer sich überdurchschnittlich für leistungseingeschränkte Personen, für sein Geschäft und das Lehenmatt-Quartier einsetzt und seine gesellschaftliche Verantwortung ernst nimmt.
Impulse freut sich mit dem Gewinner – die Auszeichnung des iPunkt-Unternehmens bestätigt mitunter auch die Glaubwürdigkeit des Labels. «Ich kann es mir nicht leisten perfekt zu sein in meiner Branche, sonst wäre ich nicht erfolgreich», verriet der Preisträger Anton Gjergjaj an der iPunkt-Denkpause. Gleiches gilt beim Ansatz des Labels iPunkt für die soziale Nachhaltigkeit: Es geht für iPunkt-Unternehmen weniger darum nach Inklusion in Perfektion zu streben, als verantwortungsvoll auf dem Weg zu sein in eine sozial gerechtere und nachhaltigere Zukunft.