Welche Potenziale bringt die Digitalisierung für Ihr Unternehmen?
Die Digitalisierung eröffnet ungeahnte Chancen und Potenziale für die Wirtschaft. Wir haben bei Teilnehmern des Digital Checkups nachgefragt, welche konkreten Möglichkeiten sich für ihr Unternehmen herauskristallisiert haben.
Wenn Sie sich mit der Digitalisierung in Ihrer Firma beschäftigen, haben Sie sicher zahlreiche Artikel gelesen, die sich mit den Chancen der digitalen Transformation befassen. Häufig bleiben diese jedoch sehr allgemein gehalten – durchaus verständlich, bedenkt man die Individualität von Unternehmen und ihrer Geschäftstätigkeit. Im Rahmen der Digital Checkups der Initiative «Are you digital?» werden konkrete Potenziale erarbeitet, die einen echten Fortschritt für die betreffenden Unternehmen bedeuten. Wir haben die Gelegenheit genutzt und bei einigen Checkup-Teilnehmern nachgefragt: Welche Ergebnisse haben Sie aus Ihrem Checkup mitgenommen?
Patrick Gruenig, Lamprecht Transport AG
Wir hatten für den Checkup kein konkretes Thema, sondern wollten von externer Seite hören, was wir im Bereich der Digitalisierung unternehmen könnten, respektive was wir vielleicht bereits ganz gut machen. Tatsächlich beschäftigten wir uns dann vor allem mit den Möglichkeiten der smarten Logistik und spielten diese am Beispiel eines Lagers durch, das wir relativ neu übernommen hatten. Beispielsweise verspricht der Einsatz von Barcode-Scanning beim Ein- und Ausgang eine enorme Effizienzsteigerung, etwa durch intelligente Lagerplatzzuweisung, die die Grösse jedes Packstücks genau kennt. Eine weitere Chance liegt im Visual Tracking, also der Wiederauffindbarkeit «verlegter» Objekte. Grosses Potenzial sehen wir auch in der Zusammenarbeit und Kommunikation mit Kunden, zum Beispiel in Form eines Portals, über das sie ständig den aktuellen Bestand und andere Daten abfragen können.
Christian Eichhorn, SSA Architekten
Wir beschäftigen uns bereits seit über drei Jahren mit dem Thema Building Information Modeling. Uns war jedoch bewusst, dass BIM auch für die Bauindustrie nur einen Teil der Digitalisierung darstellt. Diese kann beispielsweise auch interne Abläufe oder die Kommunikation untereinander und mit unseren Kunden verändern. Dazu hatten wir einige Ideen entwickelt, die wir im Rahmen des Digital Checkup genauer untersuchen wollten, doch wir waren auch offen für neue Inputs. Es zeigte sich dann einmal mehr, wie umfassend die Möglichkeiten der BIM-Methodik sind und wie sich dadurch die Kultur der Zusammenarbeit verändern lässt. Wenn modellgestützt Informationen ausgetauscht werden und kommuniziert wird, bringt das einen regelrechten Mehrwert für das Projekt und allen Projektbeteiligten. Darüber hinaus haben wir uns im Checkup mit strategischen Fragen beschäftigt, beispielsweise wie man die neuen Möglichkeiten im Rahmen der Kundenakquise nützen kann. Und wir haben zusätzliche Potenziale erkannt, beispielsweise die Einrichtung eines Knowledge Hubs für den Wissenstransfer innerhalb unseres Unternehmens.
Stephan Jung, Rotstift AG, Korrekturbüro
Anfang der 2010er-Jahre erhielten unsere Standorte in Basel und Bern einen gemeinsamen Server, um die Zusammenarbeit zu erleichtern und zu verbessern. Im Digital Checkup ging es um die Frage, welche weiteren Chancen uns diese Vernetzung und die Digitalisierung im Allgemeinen eröffnen und wo wir Handlungsbedarf haben. Dabei hat sich ergeben, dass wir einen massiven Systembruch haben: Praktisch alle Aufträge gehen digital ein, werden dann aber analog bearbeitet, und das Ergebnis wird wiederum für den Kunden in digitaler Form ausgegeben. Die Dienstpläne für Mitarbeitende werden digital, aber in einem separaten System geführt. Hier liegt bereits enormes Verbesserungspotenzial, doch wir wollten nicht einfach eine neue ERP-Software einführen, sondern auch unsere Kunden in den Prozess einbeziehen. Deswegen arbeiten wir jetzt an einem vollständig neuen Kundenportal – und zwar im Rahmen eines Digital Project der Handelskammer beider Basel.
Oliver Grossen, Claraspital
Wir haben Anfang 2018 eine Digitalisierungs-Roadmap für das Claraspital erstellt, gewissermassen als Bindeglied zwischen unserer Unternehmens- und Informatik-Strategie und als Antwort auf die Frage: Was verstehen wir eigentlich unter Digitalisierung? Bei einem solchen Approach steht die Innensicht im Vordergrund und der Blick von aussen kann zu kurz kommen. Deswegen wollten wir im Checkup unsere Ergebnisse kritisch hinterfragen und ein Feedback erhalten, beispielsweise ob wir die richtigen Prioritäten gesetzt und passende Massnahmen erarbeitet haben. Unter dem Strich wurde im Checkup bestätigt, dass wir mit den fünf Nutzendimensionen aus unserer Digitalisierungs-Roadmap auf dem richtigen Weg sind: Die Digitalisierung von Inhalten, um sie besser weiterverarbeiten zu können; die digitale Unterstützung aller Prozesse, die mit Patienten zu tun haben; ebenso die digitale Unterstützung der Prozesse nicht-medizinischer Natur, vom Marketing bis zur Gebäudeautomation; die gesamte Nutzer- und Kommunikationswelt, also das Kanalisieren der digitalisierten Inhalte, beispielsweise Termine für Patienten oder Speisepläne für unsere Mitarbeitenden; und schliesslich die Synergieeffekte aus interdisziplinären Innovationen, wie etwa der Einsatz von künstlicher Intelligenz bei der Auswertung von radiologischen Bildern. Darüber hinaus haben wir uns im Digital Checkup unsere Prioritäten in den Prozessen bestätigen können. Dabei geht es darum, wie wir Prozesse so kombinieren können, dass alle davon profitieren, vor allem die Patienten. Denn das ist schliesslich der Hauptgrund für unsere Existenz: Wir wollen Patienten helfen.
Mehr über den Digital Checkup und wie Sie mit Ihrem Unternehmen von diesem Angebot der Handelskammer beider Basel profitieren können, erfahren Sie hier.