Frauen für die Bilateralen

15.11.2024

Die Bilateralen sind eine 25-jährige Erfolgsgeschichte, die unserem Land Wohlstand bringt. Doch zurzeit steht das Verhältnis der Schweiz zur EU auf dem Prüfstand. Noch während der Bundesrat mit der EU über die Bilateralen III verhandelt, gibt es Initiativen dagegen. Jetzt heisst es zusammenstehen. Deshalb starteten wir gestern gemeinsam mit economiesuisse die Aktion «Frauen für die Bilateralen».

Bildgalerie unten

«Wir feiern dieses Jahr 25 Jahre Bilaterale. Der bilaterale Weg ist ein Erfolgsmodell, das unseren Unternehmen den Zugang zu Hauptabsatzmarkt EU sichert und Wohlstand schafft. Gerade für unsere exportorientierte Region sind die Bilateralen von grösster Bedeutung», erläuterte Nationalrätin und Handelskammerpräsidentin Elisabeth Schneider-Schneiter den rund 100 Frauen, an unserem ausgebuchten Anlass «HKBB vernetzt» women im Novartis Pavillon.

Auf gutem Weg

Nachdem die Schweizerinnen und Schweizer 1992 einen Beitritt der Schweiz zum EWR mit 50,3 Prozent knapp verworfen haben, hat der Bundesrat die Bilateralen Verträge mit der EU ausgehandelt. 1999 haben die Stimmbürgerinnen und -bürger den Bilateralen I zugestimmt, wie schliesslich fünf Jahre später auch den Bilateralen II, die die Verträge um das Schengen-Dublin-Abkommen und damit den freien Personenverkehr ergänzt haben. Jetzt verhandelt der Bundesrat die Bilateralen III mit der EU. Dabei ist man auf gutem Weg, Lösungen zu finden und die Beziehungen zu stabilisieren. Doch bereits während dieser Verhandlungen formiert sich dagegen Widerstand.

Bilaterale sind Erfolgsmodell

Monika Rühl, Direktorin economiesuisse, plädierte in ihrem Input klar für eine Weiterentwicklung des Bilateralen Weges. Nur so können wir die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz sichern. Ein international so vernetztes Land wie die Schweiz profitiert sehr von einem gesicherten Marktzugang, insbesondere zu unseren Nachbarländern. Die Bilateralen haben den Handel mit der EU stark vereinfacht. Seit Inkrafttreten der Verträge ist das Pro-Kopf-Einkommen der Schweizer Bevölkerung deutlich schneller gewachsen als davor. Dies steht nun auf dem Spiel: Die Schweizer Medtech hat den barrierefreien Zugang zum EU-Binnenmarkt wegen des fehlenden Institutionellen Abkommens bereits verloren. «Eine Gefährdung des bewährten Models der Bilateralen kann weitreichende Folgen haben», so Rühl.

Bilaterale für alle wichtig

Die Bedeutung der Bilateralen für unsere Wirtschaft und Gesellschaft zeigte auch Nicola Yuste, Head Swiss Public Affairs Novartis International AG, am anschliessenden Podiumsgespräch auf. Für Novartis sind die Bilateralen sehr wichtig. Es geht um den Zugang zu Absatzmärkten, Talenten und Forschungskooperationen. 62 Prozent der Produkte, die Novartis in den beiden Schweizer Werken produziert, exportiert sie in die EU. Zwei Drittel der rund 11'000 Novartis-Mitarbeitenden in der Schweiz haben einen EU-Pass, 30 Prozent pendeln täglich über die Grenze. Auch Anne Mutter, die das mittelständische Unternehmen Holle baby food AG leitet, steht hinsichtlich dem Verhältnis der Schweiz zur EU mit ihrer Firma vor denselben Herausforderungen wie der Grosskonzern.

Frauen für die Bilateralen

Mutter plädiert dafür, dass auch Frauen sich vermehrt in den demokratischen Diskurs um die Bilateralen einbringen, bestimmt auftreten und es auch aushalten, anzuecken. Es brauche jetzt eine Bewegung, einen Ruck für die Bilateralen, doppelte Rühl nach: «Wir müssen eine positive Stimmung schaffen, und die Vorteile der Bilateralen aufzeigen. Damit unsere Wirtschaft und Gesellschaft gestärkt werden, müssen wir unser Verhältnis zur EU rasch regeln und wir müssen zusammenstehen und uns gemeinsam in der Öffentlichkeit zu den Bilateralen bekennen, gerade wir Frauen», so Rühl. «Alle von uns können in der Öffentlichkeit und in ihrem privaten Umfeld dazu beitragen. Deshalb lancieren wir heute gemeinsam die Aktion «Frauen für die Bilateralen», ergänzt Schneider-Schneiter. «Machen Sie mit. Gemeinsam sind wir stark.»

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Kommentare

Es wurden noch keine Kommentare verfasst.

Newsletter