Page 17 - mobil-zukunft
P. 17

Verkehrsträger selbst zu kombinieren und unkompliziert zu nutzen – von
 der Reiseplanung bis zum Bezahlen. Besonders spontane Reisen, die  viele
 Mobilitätsformen und Verkehrsträger kombinieren, gewinnen an Attrakti-
 vität, wenn sie in einer integrierten App einfach geplant werden können.

 Neben der digitalen ist aber auch die physische Verknüpfung der Ver-
 kehrsmittel notwendig. Für Letztere stellen multimodale Verkehrsdreh-
 scheiben einen möglichen Lösungsansatz dar. An diesen kann man Ver-
 kehrsmittel schnell und direkt wechseln. Die Potenziale dieser multimo-
 dalen Verkehrsdrehscheiben liegen nicht nur an klassischen Bahnhöfen
 und Haltestellen des öffentlichen Verkehrs, sondern auch bei zentrums-
 nahen Autobahnanschlüssen, an die alternative Verkehrsmittel angebun-
 16  den sind. Damit Umsteigevorgänge aktiv gefördert werden, müssen mul-  POTENZIALE                              17
 timodale Drehscheiben attraktiv gestaltet und in die Stadt- und Regional-
 entwicklung integriert sein. Sie sollten auch ansprechende Orte für   IM RAUM BASEL
 Einkauf, Arbeit oder Freizeit sein. Die Herausforderung für eine funktio-
 nierende, attraktive multimodale Verkehrsdrehscheibe ergibt sich somit
 nicht allein aus verkehrlicher Sicht.
                               Wir sehen grosses Potenzial für die Multimodalität im Raum Basel. Die
                               vorgeschlagenen Linienverläufe verstehen wir als Out-of-the-box-Impulse.
                               Sie sind weder auf technische Machbarkeit geprüft, noch sind die detail-
                               lierte Linienführung und Haltemöglichkeiten festgelegt.

 NACHHALTIGE                   Für jedes Verkehrsmittel und jede Verkehrsinfrastruktur zeigen wir auf,
                               wo und weshalb ein solches System im Raum Basel einen Mehrwert ge-
 FINANZIERUNG                  genüber den bestehenden Verkehrssystemen herbeiführen kann. Da die

                               Einsatzbereiche je Verkehrsmittel isoliert betrachtet sind, können sich
                               mehrere Trassen verschiedener Verkehrsmittel überlagern.
 Der Bund hat mit der Vorlage zur Finanzierung und zum Ausbau der Eisen-
 bahninfrastruktur (FABI) sowie dem Nationalstrassen- und Agglome-  Eine zentrale Herausforderung in der Region Basel ist die Erschliessung
 rationsverkehrs-Fonds (NAF) auf nationaler Ebene unbefristete Finan-  ihrer zahlreichen Transformationsareale, die heute vielfach ungenügend
 zierungsfonds für Verkehrsinfrastrukturen geschaffen. Die Gelder aus   ist. Da die Systemeigenschaften der fünf ausgewählten Verkehrsmittel be-
 diesen Fonds speisen die Ausbauschritte des Bundes, die das Parlament   ziehungsweise Verkehrsinfrastrukturen unterschiedlich sind, schätzen
 alle vier bis acht Jahre beschliesst. Grundlage der Ausbauschritte bilden   wir anhand der beiden Entwicklungsgebiete Bachgraben (BL) und Kly-
 wiederum Strategische Entwicklungsprogramme (STEP), die durch die   beck (BS) exemplarisch ab, wie ein ergänzendes Mobilitätsangebot ausge-
 zuständigen Bundesämter laufend erarbeitet werden. Dieses System hat   staltet sein müsste und wie eine künftige Erschliessung aussehen könnte.
 sich auf Bundesebene bewährt. Indem Ausbauschritte Projekte und deren
 Finanzierung gemeinsam zur Abstimmung bringen, ist die Realisierung
 auch hinsichtlich der Kosten abgesichert.


 Eine ähnliche oder analoge Lösung ist auch in den Kantonen Basel-Stadt
 und insbesondere Basel-Landschaft anzustreben, in denen es kein nach-
 haltiges Finanzierungsinstrument für Verkehrsinfrastrukturen gibt. Ein
 strategisches Entwicklungsprogramm kann auch hier dazu dienen, die
 neuen Mobilitätsformen und Verkehrsträger in das bestehende System zu
 integrieren. Eine gemeinsame Finanzierung stellt zudem sicher, dass
 Ausbauten in ihrem Realisierungshorizont koordiniert werden können.




 Mobilität im urbanen Raum heute und morgen                                               Potenziale im Raum Basel
   12   13   14   15   16   17   18   19   20   21   22