Mit Wasser zum Erfolg

Im Jahr 1899 nahm die Geschichte von Eptinger ihren Anfang. Was verhalf damals zum Durchbruch?

Mit Details zu 125 Jahren Unternehmensgeschichte würde ich Sie wohl langweilen. Doch lassen Sie mich ein paar spannende Dinge hervorheben: Damals war gutes, qualitatives Wasser rar und so wurde Eptinger als Medizinalwasser verkauft. Ärzte dokumentierten, dass Eptinger die Lebensqualität nachweislich verbessert. Eine bessere Werbung gibt es wohl nicht.

Wie hat sich das Familienunternehmen seitdem entwickelt?

Vielleicht noch ein anderes historisches Thema dazu: Im Jahr 1918 lieferte unser Unternehmen mit Elektro-Lastwagen die Ware aus. Ein solches Gefährt konnte 10 km/h fahren und war effizienter als ein Ross mit Wagen. Eine Strecke von Eptingen nach Sissach dauerte damals rund 1 Stunde - eine Strecke, die wir heute in 10 Minuten mit dem Auto zurücklegen. Mit dieser Anekdote will ich sagen, dass die Welt sich in all diesen Jahren sehr stark weiterentwickelt hat und Eptinger es über zwei Weltkriege und über Generationen hinweg geschafft hat, am Ball zu bleiben. Dies beeindruckt mich persönlich. Es zeigt aber auch, dass es eine Leistung der Gesamtheit eines Unternehmens ist, agil zu sein, sich an die Zeit anzupassen und Schritt zu halten.

Was gehört neben reinstem Quellwasser noch zum Erfolgsrezept Ihres Familienunternehmens?

Eptinger ist das Schweizer Mineralwasser mit den meisten Mineralien. Wir möchten den Konsumentinnen und Konsumenten aufzeigen, warum das für den Körper relevant ist. Aber zurück zu Ihrer Frage: Ich denke, dass jede Generation ein Rezept gefunden hat, zum Erhalt des Unternehmens beizutragen. Jede Generation prägte das Unternehmen auf ihre Art. In dieser Hinsicht haben mein Mann und ich unseren Fokus auf die Weiterentwicklung der Produkte gesetzt. Ein gutes Produkt ist das A und O.

Welche Herausforderungen, aber auch Chancen sehen Sie für die Zukunft?

Ich sehe die Herausforderungen darin, Fachkräfte zu gewinnen und zu binden sowie die steigenden Anforderungen zu bewältigen. Gleichzeitig eröffnen sich Chancen durch die fortschreitende Digitalisierung und das wachsende Bewusstsein für Gesundheit und Wohlbefinden.

Wie wichtig ist Ihnen Nachhaltigkeit?

Das Thema ist zentral und als inhabergeführtes Unternehmen ist Nachhaltigkeit und Kontinuität gegeben: Man möchte das Unternehmen an eine nächste Generation weitergeben und denkt von Natur aus langfristiger. Zudem sehe ich den Begriff Nachhaltigkeit nicht nur auf ökologische Themen beschränkt. Hier gehören nachhaltige Partnerschaften, Engagement und inkludierende Personalpolitik dazu. Bei diesen Themen sind wir nicht überall am Ziel, aber wir müssen uns als KMU nicht verstecken, denn auch hier haben wir schon einiges geleistet.

Wie feiert Eptinger sein 125-Jahr-Jubiläum?

Neben diversen Anlässen für Partner und Kunden ist unser Jubiläumskonzert mit der Stubete Gäng am 23. Juni 2024 ein absolutes Highlight. Zudem können am Tag der offenen Tür am 7. September 2024 Interessierte einen Blick hinter die Kulissen unserer Produktion werfen.

Sie dürfen sich zum Geburtstag von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft etwas wünschen – was wäre das?

Zum Geburtstag wünsche ich mir eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den drei Säulen: Eine Politik, die den Unternehmergeist fördert und gleichzeitig soziale Verantwortung ernst nimmt. Eine Gesellschaft, die Innovation und Fortschritt schätzt und eine Wirtschaft, die auf Fairness, Transparenz und langfristige Wertschöpfung ausgerichtet ist.