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SICHER IN DIE STROM ZUKUNFT


 Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz schätzt einen Strommangel im   DIREKTER
 Winter als Toprisiko der Schweiz ein – noch vor einer Influenza­ Pan­

 demie oder einem Ausfall des Mobilfunks. Gerade Produktionsunter­    EINSITZ
 nehmen sind auf eine zuverlässige Stromversorgung an gewiesen. Strom­  IM NATIONALRAT,
 unterbrüche bringen der Wirtschaft grosse, kostspielige Ausfälle.   IM GROSSEN RAT UND

                                              IM LANDRAT.
 Die Abhängigkeit von Strom hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zu­
 genommen und wird weiter ansteigen. Deshalb setzen wir uns enga­
 giert für eine nachhaltige, sichere Stromversorgung für Unternehmen
 und Haushalte ein. Sei dies mit Stellungnahmen oder im direkten Ge­
 spräch mit den Regierungen. Zusammen mit Fachpersonen aus unserer   Schweiz. Um einen akuten oder mittelfristigen Mangel beim Strom mög­
 Energie­ und Umweltkommission erarbeiten wir zudem klare Forderun­  lichst zu verhindern, müssen bestehende Technologien wie Wasserkraft,
 gen an Politik und Verwaltung und bringen Vorstösse ins Bundesparla­  Windkraft und Geothermie verbessert und angewendet sowie weitere
 ment ein. Hierbei fokussieren wir auf liberale und marktnahe Lösungs­  Technologien wie «grüner» Wasserstoff zur Marktreife gebracht werden.
 ansätze.                                     Handlungsbedarf sehen wir neben den Technologien aber auch bei den
                                              Infrastrukturen.  So  müssen  beispielsweise  Anlagen,  die  erneuerbare
 Technologien fördern                         Energien speichern, gefördert und Planungs­ und Genehmigungsverfah­
 Der Umbau unseres Energiesystems von fossilen Energieträgern hin zu   ren für Energieinfrastrukturen vereinfacht werden. Im Sommer 2020 ha­
 erneuerbaren Energien gemäss der Strategie 2050 des Bundes ist begrüs­  ben wir uns bei der Revision des Energiegesetzes mit konstruktiven Vor­
 senswert, hat  aber Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit der   schlägen zur Förderung erneuerbarer Energien für die Aufrechterhaltung
                                              der Versorgungssicherheit aktiv eingebracht.
   «WIR SETZEN UNS ENGAGIERT                  Stromabkommen mit EU dringend nötig

 FÜR EINE NACHHALTIGE,  SICHERE               Die Energieversorgung der Schweiz ist stark vom Ausland abhängig.

 STROMVERSORGUNG EIN.»                          Bereits heute importieren wir während des Winterhalbjahres Strom aus
                                                benachbarten Ländern. Insbesondere Deutschland und Frankreich ver­
                                              lagern ihre Energiesysteme sowie Kraftwerkparks. Dies kann dazu füh­
                                              ren, dass sie künftig keine Stromüberschüsse mehr produzieren, welche
                                              die Schweiz einführen kann. Deshalb ist es wichtig, dass die Schweiz
                                              möglichst rasch ein Stromabkommen mit der EU abschliesst und in einen
                                              internationalen Solidaritätsmechanismus bei Strommangellagen einge­
                                              bunden wird. Dafür setzen wir uns beim Bund ein.


                                              GUT AUSGEBILDET AUCH
                                              IN  CORONA-ZEITEN

                                              2020 hat der Bundesrat in der ganzen Schweiz die Schulen für mehrere
                                              Wochen  geschlossen.  Dabei  wurde  deutlich,  wie  unterschiedlich  der
                                              Stand bei Schulen und Lehrpersonen bezüglich Digitalisierung und virtu­
                                              ellen Fernunterrichts ist. Dies kann sich in der Bewerbungsphase für
                                              eine Lehrstelle nachteilig auswirken. Genauso wie Abschlusszeugnisse,
       Wir müssen jetzt handeln, damit        die nicht schweizweit einheitlich geregelt sind. Zudem besteht die Gefahr,
       morgen nicht nur die Lichter
       weiterbrennen, sondern auch die        dass bereits unterzeichnete Lehrverträge infolge der Pandemie wieder
       Produktion von sensiblen               aufgelöst werden. Es ist uns ein grosses Anliegen, die Berufsbildung
       Gütern wie Medikamenten nicht
       gefährdet ist.                         auch in diesen herausfordernden Zeiten zu unterstützen. Denn unsere



                                                                          Wir nehmen Einfluss für Sie | Jahresbericht 2020
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