Gesundheitsversorgung schwächen und Tierwohl schaden? 2 x NEIN!

10.12.2021

Am 13. Februar 2022 stimmt die Schweiz über das «Tier- und Menschenversuchsverbot» und der Kanton Basel-Stadt über «Grundrechte für Primaten» ab. Wir empfehlen, beide Initiativen abzulehnen. Sie schaden unserem Wirtschafts- und Forschungsstandort.

Am 13. Februar 2022 stimmen wir national und im Kanton Basel-Stadt über zwei Initiativen ab, die für unseren Wirtschafts- und Life Sciences-Standort von grosser Bedeutung sind: National ist dies das «Tier- und Menschenversuchsverbot», das einem Forschungsverbot gleichkommt, und kantonal die «Primateninitiative». Beide Initiativen stellen einen direkten Angriff auf den Wirtschafts- und Forschungsstandort dar.

Tierversuche bereits reduziert

Die nationale Forschungsverbotsinitiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot» fordert das Verbot von Tierversuchen und von Forschung am Menschen sowie die Einfuhr und den Handel von Produkten, die unter Anwendung von Tier- oder Menschenversuchen entwickelt wurden.

Schon heute sind Forschende in Unternehmen und Hochschulen verpflichtet, wenn immer möglich Alternativmethoden zu verwenden und auf Tier- und Menschenversuche zu verzichten. So konnten in den vergangenen Jahrzehnten die Anzahl dieser Versuche substanziell reduziert werden. Ein innovativer Standort kann jedoch heutzutage noch nicht ganz ohne Versuche an Tieren und Menschen auskommen. Dabei ist es irrelevant, ob es sich um Produkte aus dem medizinischen Bereich oder Nahrungsmittel handelt. Diese werden in einer finalen Phase an Tieren und Menschen getestet, um ihre Verträglichkeit und Wirksamkeit zu bestätigen bevor sie auf dem Markt zugelassen sind.

Mit der zweiten Forderung der Initiative, wonach auch die Importe dieser Produkte verboten würden, steht zudem die Versorgungssicherheit unseres Landes auf dem Spiel. Den radikalen Angriff auf unseren Forschungs- und Wirtschaftsstandort und auf die Versorgung von wichtigen Gütern müssen wir entschieden ablehnen.

Primateninitiative schadet Tieren, Forschungsstandort, Zoo und Artenschutz

Auch die kantonale Initiative «Grundrechte für Primaten» lehnen wir ab. Fragestellungen, wie das Einschläfern eines schwer kranken Tieres, wären mit grosser Rechtsunsicherheit behaftet und könnten erst bei gerichtlichen Einzelfallentscheidungen geklärt werden. Bis dies zum Beispiel geklärt wäre, hätte sich das Tier bereits zu Tode gelitten. Die Verantwortung über das Tierwohl gehört in die Hände von Wildtierspezialisten und Veterinärmedizinern, Tierärztinnen und Tierärzten, Zoologinnen und Zoologen.

Ein Ja in Basel hätte negative Auswirkungen auf die ganze Schweiz

Für den Forschungsstandort Basel hätte die Initiative zwar keine unmittelbaren Auswirkungen, da die Industrie im Kanton Basel-Stadt nicht an Primaten forscht. Für die Zukunft könnte eine Annahme der Initiative jedoch verheerende Folgen haben: Einerseits hat das Initiativkomitee angekündigt, Grundrechte auch für weitere Tierarten zu fordern – dies hätte dann ein Verbot von Tierversuchen in Basel zur Folge sowie auch Auswirkungen auf die Haltung von Haustieren. Und andererseits sendet eine Einschränkung der freien Forschung ein negatives Signal an Unternehmen, die eine Verlegung ihres Sitzes nach Basel prüfen. Das verschlechterte Image als Forschungsstandort hätte also direkte Konsequenzen für unseren Wirtschaftsstandort und damit für unseren Wohlstand und unsere Gesundheitsversorgung.

Wir empfehlen Ihnen deshalb am 13. Februar 2022 2 x NEIN zu den Initiativen «Grundrechte für Primaten» und «Tier- und Menschenversuchsverbot» zu stimmen.

 

Weitere Informationen: https://www.wirtschaftskomitee.ch/

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