Wirtschaft spart 820'000 Tonnen CO₂ ein
Für die Wirtschaft ist Nachhaltigkeit kein Schlagwort. Mit gezielten Massnahmen haben Mitgliedsunternehmen der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) 2023 den CO₂-Verbrauch von fast einer Million Menschen ein. Ein Beitrag von economiesuisse.
Im Jahr 2023 haben 4'764 Mitgliedsunternehmen der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) durch gezielte Massnahmen im Vergleich zu 2013 820'000 Tonnen CO2 eingespart. Dies sind rund 27'000 Tonnen mehr als im Vorjahr und entspricht dem jährlichen CO2-Verbrauch von 900'000 Personen – also beinahe die Einwohnerinnern und Einwohner der Kantone Genf und Luzern zusammen. Das Instrument der Zielvereinbarungen hat sich bewährt. Seit 1990 konnte die Industrie ihren Treibhausgasausstoss um fast die Hälfte senken – bei gleichzeitiger Verdopplung der Wertschöpfung.
Mit der Abstimmung über das Klimaschutzgesetz im vergangenen Jahr hat die Schweiz einen klaren Kurs in der Klimapolitik gesetzt: Netto-Null bis 2050. Das bedeutet, dass nur noch so viele Treibhausgase ausgestossen werden dürfen, wie gleichzeitig eingespart werden können. Dieses ehrgeizige Ziel ist nun im Gesetz verankert und gibt auch der Industrie klare Ziele vor. Um die Ziele zu erreichen sind im revidierten CO2-Gesetz ab 2025 strengere Absenkpfade vorgesehen, was sowohl für Unternehmen als auch für die Gesellschaft neue Herausforderungen mit sich bringt.
Verstärkte Anstrengungen sind also nötig, um den Weg bis 2050 einzuhalten. Die Zielvereinbarungen bieten dabei den Unternehmen die nötigen Anreize, um effektive Massnahmen zu ergreifen und stehen neu ab 1.1.2025 dann auch grundsätzlich allen Unternehmen offen. Dies begrenzt Kosten und sichert gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.
Teilnahme wächst und neue Zielvereinbarung
Die Zahl der Unternehmen, die sich für eine Zielvereinbarung entscheiden, steigt kontinuierlich. 2023 kamen bei der EnAW 84 neue Unternehmen hinzu, was die Gesamtzahl auf 4'764 erhöht. Diese Unternehmen haben neue Zielvereinbarungen abgeschlossen, wodurch die Unternehmen ihre Klimaschutz- und Energieeffizienzziele verfolgen können. Etwa die Hälfte der Vereinbarungen berechtigt zur Rückerstattung der CO2-Abgabe, und rund ein Zehntel ermöglicht die Rückerstattung des Netzzuschlags.
Verbesserte CO2-Intensität
Im Jahr 2023 wurden durch verschiedene Massnahmen seit 2013 knapp 820'000 Tonnen CO2 eingespart – das entspricht etwa dem jährlichen CO2-Verbrauch von 900'000 Einwohnerinnen und Einwohnern im Haushalt in der Schweiz. Insgesamt haben die Unternehmen 3,6 Millionen Tonnen CO2 ausgestossen, wodurch die CO2-Intensität im Vergleich zu 2013 um rund einen Fünftel deutlich gesenkt wurde.
Über 5 Milliarden Kilowattstunden Energieeinsparungen
Die Energieeffizienz der EnAW-Teilnehmer wurde in der zweiten Verpflichtungsperiode inklusive Verlängerung (2013 bis heute) kontinuierlich gesteigert. Im Jahr 2023 konnten durch verschiedene Massnahmen seit 2013 insgesamt über 5 TWh Strom und Wärme eingespart werden, was dem jährlichen Energieverbrauch von 650'000 Personen entspricht. Gleichzeitig betrug der Gesamtenergieverbrauch dieser Unternehmen 34 TWh. Insgesamt stieg die Energieeffizienz seit 2013 um über 16 Prozent.
Erfolgreiche CO2-Reduktion durch Zielvereinbarungen
Das von der Schweizer Wirtschaft gemeinsam mit dem Bund entwickelte Instrument der Zielvereinbarungen mit Verminderungsverpflichtung hat sich als besonders wirksam erwiesen. Unternehmen mit einer Zielvereinbarung reduzieren ihren CO2-Ausstoss deutlich stärker als die Gesamtindustrie. Deshalb ist es äusserst wichtig, dass in der Verordnung zum revidierten CO2-Gesetz ab 2025 die Rahmenbedingungen für einen Abschluss einer Zielvereinbarung so ausgestaltet werden, dass möglichst viele Unternehmen neu für dieses Instrument gewonnen werden können. Dann könnte die Wirtschaft den bislang sehr erfolgreichen Weg weitergehen und die Reduktionswirkung noch verstärken.
Ein Beitrag von econoiesuisse.