Von klein an nachhaltig
Schon zur Gründung vor 90 Jahren baute Holle baby food auf biodynamisches Getreide und ist eines der ersten Unternehmen mit einem Demeter-Herstellervertrag. Seit dem setzt sich der Babynahrungshersteller in Riehen für Nachhaltigkeit von klein an ein. Mit Erfolg: Nun wurde das Unternehmen mit dem begehrten Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Nahrungsmittel ausgezeichnet. Im Gespräch mit CEO Anne Mutter.
Frau Mutter, in der Babynahrung von Holle ist seit Anfang an Nachhaltigkeit drin – was zeichnet Ihre Produkte aus?
Nachhaltiges Wirtschaften spielt für unser Unternehmen und unser tägliches Tun heute und auch in Zukunft eine zentrale Rolle. Wir verwenden ausschliesslich Rohwaren aus bio- und biodynamischer Landwirtschaft und sorgen damit für grösstmögliche Sicherheit. Diese Anbauweise fördert gesunde Böden und verzichtet auf Insekten- und Pflanzenschutzmittel sowie Gentechnik. Wir handeln wertebewusst, schonen Tier, Boden und Umwelt und pflegen faire, langfristige Partnerschaften mit unseren Partnerunternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben. Unser Sortiment von über 100 Produkten bietet höchste Bio-Qualität – von Anfang an. Der überwiegende Teil unserer Produkte trägt das Demeter-Siegel – daran soll sich auch zukünftig nichts ändern. Unser Grundsatz «Nachhaltig von Anfang an» ist damals wie heute fest in unserer Unternehmensphilosophie verankert.
Holle verarbeitet ausschliesslich Rohwaren aus bio- und biodynamischer Landwirtschaft. Ziegenmilch einzig in Demeter-Qualität.
Wie haben sich die Bedürfnisse Ihrer Kundinnen und Kunden beim Thema Nachhaltigkeit in den vergangenen 90 Jahren verändert?
Die Bedürfnisse in Bezug auf Nachhaltigkeit haben sich deutlich verändert: Die Gesellschaft und junge Eltern zeigen heute ein wachsendes Bewusstsein für Nachhaltigkeit, was sich auf das Kaufverhalten auswirkt. Bio-Produkte sind bei Babynahrung wichtig, Eltern informieren sich mehr über ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeitsthemen. Unsere Rohwaren aus bio- und biodynamischem Anbau sowie unser nachhaltiges Wirtschaften bieten hier transparente und glaubhafte Argumente.
Ihr Unternehmen weist einen Exportanteil von circa 80 Prozent auf. Was sind Ihre wichtigsten Märkte? Gelten dort andere oder gar höhere Anforderungen an Nachhaltigkeit?
Unsere Kernmärkte sind die Schweiz und Deutschland, die fast 50 Prozent unserer bedienten Märkte abdecken. Europa hat für uns insgesamt eine grosse Wichtigkeit, aber auch die Erschliessung neuer Märkte wie die USA. In der EU rücken Gesetze wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), die Corporate Sustainability Reporting Directive-Richtlinien (CSRD), die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) und Green Claims ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit in den Fokus. Obwohl unser Firmensitz in der Schweiz ist, sind wir über unsere Wertschöpfungskette von diesen Themen betroffen.
Der Grundsatz von Holle lautet «Nachhaltig von Anfang an».
Welche Ziele haben Sie sich für nachhaltiges Wirtschaften für die Zukunft gesetzt?
Wir setzen weiter auf eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt, um für unsere Kleinsten sichere Produkte mit höchsten Bio-Standards anzubieten. Hierbei werden ökologische, soziale und ökonomische Belange entlang der gesamten Wertschöpfungskette berücksichtigt und strategische Partnerschaften zur Steuerung unserer Lieferkette und Erhöhung der Transparenz gefördert.
Was ist Holle wichtiger: Gewinn oder Sinn?
Auch für einen Bio-Pionier wie Holle ist Gewinnerzielung wichtig – sie ist Voraussetzung für unser Unternehmenswachstum, sichert Arbeitsplätze und ermöglicht uns Investitionen in die Zukunft. Neben dem wirtschaftlichen Erfolg ist uns eine ganzheitliche Herangehensweise wichtig, eben eine Sinnhaftigkeit, die sowohl wirtschaftlichen Erfolg als auch soziale Verantwortung berücksichtigt. Für uns ist es zentral, gesunde, nachhaltige Produkte für eine lebenswerte Zukunft unserer Kleinsten anzubieten und soziale Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden und Gesellschaft zu übernehmen.
Holle erhielt kürzlich den Deutschen Nachhaltigkeitspreis - was bedeutet das für Sie?
Diese Auszeichnung ist für uns im Jubiläumsjahr eine ganz besondere Ehre und unterstreicht unseren unermüdlichen Einsatz für eine nachhaltige Zukunft. Sie krönt die Arbeit des gesamten Teams und unserer langjährigen Partnerunternehmen, Lieferanten und landwirtschaftlichen Erzeuger. Holle wird weiterhin eine Vorreiterrolle für nachhaltige Babynahrung einnehmen, verantwortungsvoll mit den natürlichen Ressourcen umgehen und sich dafür einsetzen, dass verantwortungsbewusste Ernährung schon bei den Kleinsten beginnt.
Anne Mutter ist CEO von Holle Babyfood.
Über Holle baby food AG
Holle ist ein familiengeführtes Schweizer Traditionsunternehmen. Bereits seit 1934 arbeitet der Demeter-Pionier biodynamisch. Das international tätige Unternehmen ist in mehr als 50 Ländern vertreten und bietet ein vollumfassendes Sortiment mit über 100 Produkten für Babys und Kleinkinder in höchster Bio-Qualität. Am Sitz in Riehen arbeiten rund 50 Mitarbeitende an einer enkelfreundlichen Zukunft.
Das Interview erscheint in unserer Beitragsreihe #NACHHALTIGEIMPULSE
Hören Sie auch unseren Podcast «Wirtschaft on Air» mit Anne Mutter, CEO Holle baby food AG, von Oktober 2022 über Nachhaltigkeit, Sinnmaximierung und erforderliche Rahmenbedingungen.
