Für einen erfolgreichen Austausch
Erfolgreiche Forschung in den Life Sciences ist auf fundierte Gesundheitsdaten angewiesen. Unterschiedliche Standards und Formate machen es aber zur Herkulesaufgabe, diese in der Forschung effizient und effektiv für die Patienten zu nutzen. Die Handelskammer beider Basel hat deshalb relevante Akteure aus Wissenschaft und Industrie an einen Tisch gebracht.
Wenn es darum geht, klinische Daten aus verschiedenen Quellen für Forschungsprojekte miteinander zu kombinieren, ist Interoperabilität das Zauberwort: Damit die riesigen, komplexen Datenmengen für Mensch und Maschine interpretierbar sind, müssen sie in einem für alle lesbaren Format und mit einheitlichen Standards versehen sein. Nur so können sie ausgetauscht und effizient für die Forschung genutzt werden.
Alle an einem Tisch
Um diesem komplexen Thema gerecht zu werden, haben die Handelskammer beider Basel, das Swiss Personalized Health Network (SPHN), und Interpharma relevante Akteure an einem Tisch gebracht. Experten aus Industrie von Roche und Novartis, von SPHN und der Universitätsspitäler haben sich an einem interdisziplinären Workshop vertieft darüber ausgetauscht, wie die Basis und der Austausch von Gesundheitsdaten für die Forschung zum Nutzen der Patienten gemeinsam verbessert und gefördert werden kann.
Initialzündung erfolgt
Der Workshop ist der erste Schritt für eine Zusammenarbeit zwischen dem SPHN und der Privatwirtschaft, um gemeinsam die datengetriebene Forschung in der Schweiz voranzutreiben. Alle Teilnehmenden haben die Idee, gemeinsame Projekte zu identifizieren, interessiert aufgenommen. Die Handelskammer beider Basel freut sich, dass sie als Mitinitiantin den Funken für eine erfolgreiche Zusammenarbeit entfacht hat und wird diese weiterhin eng begleiten.
Die Präsentationen des Workshops sind in englischer Sprache auf dem YouTube-Kanal von SPHN verfügbar.
Referiert haben:
Prof. Christian Lovis, Hôpitaux universitaires de Genève (HUG): SPHN Semantic Strategy
Dr. Cédric Berger, Novartis: Data42
Prof. Olivier Michelin, Centre hospitalier universitaire vaudois (CHUV): Swiss Personalized Oncology Driver
Dr. Gerd Maass, Roche: Tumor Profiler
Swiss Personalized Health Network
Das Swiss Personalized Health Network ist eine nationale Initiative unter der Federführung der Schweizerischen Akademie für Medizinische Wissenschaften (SAMW). In Zusammenarbeit mit dem SIB Schweizerisches Institut für Bioinformatik tragen sie zur Entwicklung, Implementierung und Validierung von koordinierten Dateninfrastrukturen bei, um gesundheitsrelevante Daten für die Forschung nutzbar zu machen. Zusätzlich zum im Workshop beschriebenen und eher technischen Aktivitäten entwickelt die SPHN-Beratergruppe für ethische, rechtliche und soziale Auswirkungen (ELSI) derzeit Richtlinien für öffentlich-private Partnerschaften für den Zugang und die Verarbeitung ethischer Gesundheitsdaten. Das Swiss Personalized Health Network arbeitet zusammen mit der Schweizerischen Biobanking-Plattform (SBP) und der Schweizerischen Organisation für klinische Studien (SCTO) an Richtlinien zum geistigen Eigentum (IP) in Bezug auf datengetriebene Gesundheitsforschung. Beides wird letztendlich die Interaktion und Zusammenarbeit mit dem Privatsektor im Rahmen von Personalized Health erleichtern und Standards für ein solches Engagement festlegen.