Hafenbecken 3 – Wir dürfen solche Projekte nicht scheitern lassen
In diesen Tagen ist die Frist zur Unterschriftensammlung für das Referendum gegen den Bau des Hafenbecken 3 ausgelaufen und damit implizit auch gegen den Bau eines Containerterminals Gateway Basel Nord, der die drei Verkehrsträger Wasser, Schiene und Strasse effizient miteinander verbindet. Die Gegner des Hafenprojekts wurden aufgrund der Covid-Pandemie dazu verknurrt, bei der Unterschriftensammlung eine Pause einzulegen. Zeit genug, um sich also Gedanken darüber zu machen, wieso das Entwicklungsprojekt in den Schweizerischen Rheinhäfen ein nachhaltiges Projekt für Basel, für die Region, ja sogar für die Schweiz darstellt. Ich bin davon überzeugt.
Zuverlässig - in guten wie in schlechten Zeiten
Die Baslerinnen und Basler dürfen ruhig ein wenig stolz auf ihren Hafen sein. Er stellt die Versorgung der Region und der Schweiz mit Importwaren für Wirtschaft und Gesellschaft zuverlässig sicher. Brotgetreide, Velokomponente, Baustoffe, Elektronikartikel und Rohstoffe – ja auch Schutzmasken - gelangen über die Häfen in die Schweiz und Jahr für Jahr vermehrt im Container. Seit Jahrzehnten – in Krisen– und Blütezeiten - ermöglichen uns die Schweizerischen Rheinhäfen den einzigen direkten Zugang zu den Weltmeeren und damit zu den wichtigsten Handelspartnern für unsere Exportindustrie. Er schafft rund 7'700 Arbeitsplätze und macht Basel zum Eingangstor der Schweiz. Ein wichtiger Standortvorteil also für die Region Basel. Um diesen Vorteil zu erhalten, müssen wir unseren Hafen fit für die Zukunft machen.
Nachhaltig – mit kombiniertem Verkehr
Unser Hafen und seine Infrastrukturen müssen sich an die künftigen Anforderungen im Güterverkehr ausrichten können. Vernetzt - effizient – leistungsfähig – ökologisch, das ist der zukünftige Weg im Güterverkehr und dazu braucht es das Hafenbecken 3. Denn es macht Sinn, dass der Container vom Schiff im Hafenbecken 3 direkt auf die Bahn oder den Lastwagen umgeladen werden kann. Die Verlagerung auf die Bahn wird mit dem neuen Gateway Basel Nord effizienter, denn er ist gross genug, dass ganze Züge direkt ins Terminal einfahren, beladen werden und wieder ausfahren können. Es braucht keine Rangierbewegungen mehr und die Lastwagenfahrten werden reduziert: Verkehrsverlagerungspolitik und Klimapolitik optimal kombiniert. Diesen Weg auszuschlagen, ist gleichbedeutend mit Stillstand bei der Hafenentwicklung. Das kann niemand ernsthaft wollen.
Überragend – in der Abwägung
Das ehemalige Bahnareal im Norden von Basel, auf welchem das Hafenbecken 3 und der Containerterminal entstehen sollen, hat viele Qualitäten. Auf der einen Seite ist es gross genug, um bereits bestehende Umschlagskapazitäten im Hafen und beim Güterbahnhof Wolf zu bündeln und damit Flächen für die Stadtentwicklung freizuspielen: eine Chance für zusätzlichen Wohnraum, Freizeit- und Arbeitsnutzungen. Das Areal liegt aber auch verkehrstechnisch ideal: direkt am internationalen Eisenbahnkorridor, mit Autobahnanschluss und über das Hafenbecken 3 leicht mit dem Rhein zu verbinden. Diese Qualitäten finden sich sonst nirgends in der Schweiz. Auf der anderen Seite hat sich die Natur das ungenutzte Bahnareal in den letzten Jahren zurückgeholt. Es entstand eine wertvolle Flora und Fauna, welche die Gegner des Hafenbeckens 3 erhalten möchten. Den Verantwortlichen von Gateway Basel Nord ist diese Qualität des Areals ebenfalls bewusst und die SBB haben sich deshalb dafür ausgesprochen, Ersatzflächen für die Natur in gleichem Umfang bereitzustellen. Es ist also schlussendlich eine Abwägung, bei dieser für mich die Vorteile des Hafenbeckens 3 und des Containerterminals deutlich überwiegen.
Diese Meinung vertritt auch eine deutliche Mehrheit im Grossen Rat, die sich für das Hafenbecken 3 ausgesprochen hat und damit für eine nachhaltige Hafen- und Stadtentwicklung Basels. Wir dürfen lösungsorientierte Projekte wie das Hafenbecken 3 in Basel nicht scheitern lassen, wenn wir es mit unserer Hafen- und Stadtentwicklung, den nachhaltigen und effizienten Logistikketten und dem Klimaschutz ernst meinen. Wer sich dieser Meinung anschliessen möchte, kann dies sehr gerne tun unter: www.ja-zum-hafen.ch
Dieser Meinungsbeitrag von Martin Dätwyler erschien erstmals in der Basler Zeitung
Mehr Informationen zum Hafenbecken 3: www.ja-zum-hafen.ch