Renteninitiative ermöglicht eine nachhaltige Sicherung der AHV
Die AHV schreibt Defizite. Unser wichtigstes Sozialwerk ist in Schieflage geraten. Wollen wir auch der nächsten Generation noch eine sichere Altersvorsorge hinterlassen, dann müssen wir heute Massnahmen ergreifen. Die Renteninitiative zeigt den Weg auf.
von Regine Sauter, Nationalrätin (FDP) und Direktorin der Zürcher Handelskammer
Seit Jahren klaffen Einnahmen und Ausgaben in der AHV auseinander. Im Jahr 2019 betrug der Fehlbetrag knapp 1.2 Mrd Franken. Noch fängt der AHV-Ausgleichsfonds das Minus auf, doch der Topf, der lediglich als Puffer gedacht wäre, nimmt ab. Hochrechnungen zeigen, dass er spätestens im Jahr 2035 leer ist, wenn nichts geschieht. Ab dann häufen sich Defizite in der Höhe von zweistelligen Milliardenbeträgen auf. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Das Verhältnis zwischen erwerbstätiger Bevölkerung, welche über die Lohnabzüge die AHV zum grössten Teil finanziert, und Anzahl Rentner verschlechtert sich laufend. Während bei der Gründung der AHV im Jahr 1948 noch sechseinhalb Erwerbstätige einen Rentner finanzierten, sind es heute knapp dreieinhalb und 2035 werden es sogar nur noch gut zwei sein. Dies, weil in den nächsten Jahren die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Gleichzeitig ist die Lebenserwartung gestiegen. Im Vergleich zum Zeitpunkt der Einführung der AHV leben wir heute rund acht (Männer) respektive zehn Jahre (Frauen) länger als damals. Dies ist zwar erfreulich, bedeutet aber auch, dass die Rente länger finanziert werden muss. Handlungsbedarf ist somit offensichtlich.
Echte Reformen nötig
Kosmetik reicht indessen nicht. Und kosmetisch wäre es, wenn man der AHV einfach laufend mehr Mittel – z.B. durch höhere Lohnabzüge oder eine Erhöhung der Mehrwertsteuer – zufliessen liesse. Denn damit übertüncht man nur die effektiven Probleme. Nötig sind strukturelle Reformen, die an eben diesen Problemen anknüpfen. Und genau dies will die Initiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge» (Renteninitiative), welche im letzten Jahr aus Kreisen der Jungparteien lanciert wurde. Konkret soll das Rentenalter für Männer und Frauen zuerst schrittweise auf 66 Jahre angehoben werden. Später bewegt sich das Rentenalter im Verhältnis zur Lebenserwartung.
Rentenalter und Lebenserwartung verbinden
Das Ansetzen beim Rentenalter hat gleich einen doppelt entlastenden Effekt auf die AHV. Zum einen werden durch den längeren Verbleib im Erwerbsleben auch länger Beiträge einbezahlt. Zum anderen verkürzt sich die Bezugsdauer der Rente, der Mittelbedarf wird somit kleiner.
Wir müssen jetzt handeln, wenn die AHV auch für die nächste Generation noch sicher sein soll. Die Renteninitiative ist der richtige Weg, unterschreiben Sie noch heute. Hier geht es zum Unterschriftenbogen.