Kultur als Wirtschaftsfaktor

12.11.2021

Unser Unternehmertreffen Leimental stand ganz im Zeichen von Kultur. Schauplatz war die Fünfschilling AG in Binningen. Das traditionsreiche Metallbauunternehmen feiert sein 125-jähriges Jubiläum.

«Too big to fail» oder «nice to have?» Ein Virus stellt unsere Wirtschaft von einem Moment auf den anderen auf den Kopf. Gegebenes wird hinterfragt, Prioritäten werden neu gesetzt. Was lohnt sich zu retten? Diese Frage erörterte Fabian Schmid beim Unternehmertreffen Leimental am Beispiel Kultur: Ist sie wirtschaftlich relevant oder bietet sie vielmehr ein willkommenes Sparpotenzial? Die Zahlen des Bundesamtes für Statistik sprechen jedenfalls eine klare Sprache: Der Wirtschaftsbereich Kultur – von Architektur über Mode bis hin zu Kunst – generierte im Jahr 2018 15,2 Milliarden Franken Wertschöpfung und erwirtschaftete 2,1 Prozent des Bruttoinlandprodukts. Zudem verzeichnete die Branche ein Wachstum von 13 Prozent.


Folge man der Kultur-Definition von Wikipedia, wonach Kultur all das sei, was der Mensch selbstgestaltend hervorbringt, so seien wir alle Kulturschaffende. «Wir prägen und gestalten Kultur», betonte Schmid. Seien es unsere Tischmanieren oder der Umgang mit Kolleginnen und Kollegen – vor allem geben wir Kultur weiter. Aktuell präge unsere Gesellschaft aber eine Kultur der Angst. Diese gelte es zu überwinden. Gerade für die Wirtschaft sei es wichtig, eine Fehlerkultur zu ermöglichen, so Schmid: «Fehler sind die Basis für Innovation.» Als Beispiel nannte der Speaker, Autor, Unternehmensberater und Coach die Entdeckung des Potenzmittels Viagra. Kultur sollte nicht gerettet werden, schloss Schmid seinen Vortrag: «Wir sollten in Kultur investieren!»

Fabian Schmid ging der Frage nach, ob Kultur wirtschaftlich relevant ist oder vielmehr ein willkommenes Sparpotenzial bietet.
Nachhaltige Nachwuchsförderung

Über Investitionen der Handelskammer beider Basel sprach auch Karin Vallone, Leiterin Bildung. Konkret ging es um die nachhaltige Förderung von Fachkräften für die Unternehmen in der Region Basel. Zentrales Bildungsprojekt ist dabei die tunBasel. Die Erlebnisschau geht vom 7. bis 13. Februar 2022 in der Messe Basel über die Bühne. 28 Unternehmen, Stiftungen und Bildungsinstitutionen bieten Kinder und Jugendlichen 46 Experimente zum Tüfteln, Experimentieren und Staunen. «Unser Ziel ist es, auf spielerische Art und Weise das Interesse junger Menschen an Mathematik, Technik, Naturwissenschaften und Informatik zu wecken», betonte Vallone. Rund 47'000 Kinder haben wir in den vergangenen Jahren auf der tunBasel für MINT-Fächer begeistert.

Hosts und Coaches gesucht

Ein weiteres wichtiges Projekt zur beruflichen Orientierung ist «Rent a Boss». Dabei berichten Unternehmerinnen und Unternehmer bei Elternabenden von ihrer Karriere mit Lehre. Unternehmerisches Denken und Verständnis für wirtschaftliche Prozesse vermitteln wir bei den jährlich rund 20 Wirtschaftswochen für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten in der Region Basel. Die Handelskammer organisiert diese in Kooperation mit wirtschaftsbildung.ch. Hosts sowie CEOs, die Jugendlichen beim Bewerbungsprozess als Coaches zur Seite stehen möchten, werden laufend gesucht.

Der Unternehmertreff bot Gelegenheit zum Austausch.
Kabarettistischer Abschluss

Auch die Fünfschilling AG engagiert sich in der Nachwuchsförderung – unter anderem mit Schweisser-Kursen in der «Werkstadt 5». Diese Location ist zudem Schauplatz der jährlichen Kulturwoche des Metallbauunternehmens mit Musik, Kino und Kabarett. Passend zu diesem Engagement wartete das Traditionsunternehmen mit Standorten in Binningen, Basel und Kaiseraugst zum Abschluss des Netzwerkanlasses mit einem Überraschungs-Act auf: Das Basler Comedy-Duo David Bröckelmann und Salomé Jantz nahm Alltagssituationen unter die kabarettistische Lupe und sorgte damit für einen humorvollen Ausklang des Unternehmertreffens Leimental – ganz im Zeichen der Kultur.

Das Basler Comedy-Duo David Bröckelmann und Salomé Jantz bildete den kabarettistischen Abschluss.

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