Mit «Back in the Air»-Initiative zurück zur Reisefreiheit
Die Reise- und Tourismusbranche in der Schweiz wie auch die darauf angewiesenen Wirtschaftsbereiche wurden von der Coronakrise schwer getroffen. Vertreterinnen und Vertreter aus der Luftfahrt, der Wirtschaft und dem Tourismus sowie der Sozialpartner haben sich daher zu einem virtuellen «Back-in-the-Air»-Summit getroffen und drei Kernforderungen formuliert, um die Reisefreiheit wieder zu erlangen. Diese wurden Bundespräsident Guy Parmelin anlässlich seines Besuchs am Flughafen Zürich im Namen aller mittragenden Organisationen übergeben.
Die Coronakrise hat die Reise- und Tourismusbranche in der Schweiz wie auch die darauf angewiesenen Wirtschaftsbereiche schwer getroffen. Die Logiernächte in der Schweiz sanken um 40%, die Reisebüros verzeichneten 80% weniger Buchungen. Das Passagieraufkommen an den Schweizer Flughäfen ist um drei Viertel eingebrochen. Derzeit befinden sich viele Mitarbeitende auf Kurzarbeit und nicht nur in der Aviatik, sondern auch in den luftfahrtnahen Branchen und bei Zulieferern sind tausende Stellen gefährdet. Gemäss dem Luftfahrtpolitischen Bericht (LUPO) 2016 beträgt der volkswirtschaftliche Effekt des Luftverkehrs mehr als 24 Milliarden Franken pro Jahr, was einem Arbeitsmarkteffekt von mehr als 138'000 Vollzeitstellen entspricht.
Ein gut funktionierender Luftverkehr ist für das Binnenland Schweiz und seine zahlreichen international tätigen Unternehmen essentiell. Das Luftverkehrssystem ist komplex und kann nicht innert Tagen hochgefahren werden, sondern braucht Vorlaufzeit und klare, beständige Rahmenbedingungen für einen geordneten und sicheren Betrieb. Auch Wirtschaft und Gesellschaft brauchen Planungssicherheit. Ständig wechselnde Regeln verunsichern und schränken die Reisefreiheit stark ein. Im Hinblick auf den fortschreitenden Impfverlauf in der Schweiz und auf die Tourismussaison im Sommer sind daher zeitnah Lösungen gefragt, um der Wirtschaft wieder Perspektiven zu bieten.
«Back-in-the-Air»-Summit zur Wiedererlangung der Reisefreiheit
Aus diesem Grund haben sich am 7. April 2021 rund 50 Vertreterinnen und Vertreter aus der Luftfahrt, der Wirtschaft und dem Tourismus sowie der Sozialpartner zu einem virtuellen «Back-in-the-Air»-Summit getroffen. Das Ziel der Veranstaltung war es, gemeinsam mit Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern konkrete Handlungsfelder für die Politik zu benennen und konkrete Massnahmen zur Wiedererlangung der Reisefreiheit daraus abzuleiten. Die Branche bietet dabei ihr Fachwissen und ihre Mitarbeit an.
«Der wirtschaftliche Schaden für das ganze Ökosystem Flughafen ist enorm, weil der internationale Reiseverkehr nun schon seit mehr als einem Jahr stark eingeschränkt ist. Entlang der schrittweisen Normalisierung des öffentlichen Lebens im Inland braucht es auch verlässliche Regeln rund ums Reisen, damit dies für uns alle wieder planbar wird», so Stephan Widrig, CEO des Flughafens Zürich.
Dieter Vranckx, CEO von SWISS erklärt: «Der Wirtschaftsstandort und die Exportnation Schweiz sind von einem funktionierenden Luftverkehr abhängig. Reisen muss wieder möglich und planbar werden – verantwortungsvoll, risikobasiert und unter Einhaltung von Schutzkonzepten.»
Die Teilnehmenden des «Back-in-the-Air»-Summit verabschiedeten am Ende der Veranstaltung die folgenden gemeinsamen Kernforderungen:
Risikobasierter Ansatz: Keine Reisebeschränkungen zwischen Ländern mit ähnlichem Ansteckungsrisiko. Die Sicherheit soll über eine breit angelegte Impf-, Test- und Tracing-Strategie erreicht werden.
Impfen und Testen: Wer nachweislich geimpft, genesen oder negativ auf Covid-19 getestet ist, soll frei aus- und einreisen und sich in der Schweiz bewegen können. Für den Nachweis, dass keine Covid-19-Infektion vorliegt, ist ein Antigentest ausreichend.
Digitaler Nachweis: Der Nachweis über die Impfung, die Genesung oder den negativen Test soll digitalisiert sowie international standardisiert und anerkannt werden.
Kernforderungen an Bundespräsident Guy Parmelin überreicht
Auf Einladung von Regierungspräsidentin Silvia Steiner und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh hat Bundespräsident Guy Parmelin heute Nachmittag den Flughafen Zürich besucht, um sich persönlich ein Bild über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronakrise bei den vom Luftverkehr abhängigen Unternehmungen zu machen. Anlässlich des Besuchs hat ihm der Verwaltungsratspräsident der Flughafen Zürich AG Andreas Schmid die oben genannten Kernforderungen im Namen aller «Back-in-the-Air»-Vertreterinnen und -vertreter überreicht.
Die Handelskammer beider Basel unterstützt die «Back-in-the-Air»-Initiative.