Stagnation im Export

30.01.2024

Die aktuelle Studie von Switzerland Global Enterprise über die KMU-Exportstimmung zeigt: Schweizer Firmen passen Erwartungen und Strategien an.

In den nächsten Monaten rechnen die Schweizer KMU noch mit einem minimalen Wachstum ihrer Exporte. Dies zeigt die neuste Befragung von Schweizer KMU durch Switzerland Global Enterprise, der offiziellen Organisation für Exportförderung und Standortpromotion. Gründe sind die anhaltenden geopolitischen Herausforderungen und der starke Franken. In dieser Phase setzen die Firmen auf Konsolidierung statt auf neue Märkte. Europa und die USA bleiben die wichtigsten Destinationen. Im Bereich der Nachhaltigkeit zeigt sich ein hoher Informationsbedarf über Regulationen in den Zielländern.

Containerumschlagplatz mit LKWs Schweizer Firmen passen Erwartungen und Strategien an

Die Aussichten der Schweizer Exportbranche haben sich in den letzten Monaten eingetrübt. Dies zeigt die Umfrage unter den Schweizer KMU der Exportbranche, die von Switzerland Global Enterprise halbjährlich durchgeführt wird. Die ermittelte Exportstimmung fällt von 66,7 auf 51,6 Punkte und liegt damit nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Zeichen stehen auf Stagnation. Bestätigt wird dieses Bild dadurch, dass 31 Prozent aller befragten Firmen in den nächsten Monaten keine neuen Märkte ansteuern werden. Dies sind 10 Prozent mehr als vor einem halben Jahr. Und auch bei der Zahl der Beschäftigten planen 62 Prozent der KMU keine Veränderungen, 17 Prozent gar eine Reduktion.

 

Gründe für diese Situation sind in den anhaltenden globalen Herausforderungen zu sehen. Verschärft wird die Situation aktuell von der plötzlichen Aufwertung des Schweizer Frankens. 80 Prozent der KMU geben an, dass die Wechselkursentwicklungen ihren Geschäftsgang «negativ» (55 Prozent) oder «sehr negativ» (25 Prozent) beeinträchtigen. Damit verdrängen die Währungsrisiken die hohen Energie- und Rohstoffpreise auf der Sorgenliste von Platz 1 auf 2.

 

«Mit Ausnahme des kurzen Einbruchs zu Beginn der Covid-Pandemie erreicht die Exportstimmung derzeit den tiefsten Stand seit Januar 2016 und prognostiziert für die kommenden Monate eine Stagnation. Die Schweizer KMU haben bisher zwar erfolgreich den anhaltenden geopolitischen Herausforderungen getrotzt. Die erneute plötzliche Aufwertung des Frankens macht es unter bereits schwierigen Bedingungen nun aber noch herausfordernder, sich im Markt zu behaupten: Vier von fünf KMU erwarten, dass sich die Wechselkursentwicklungen negativ auf ihren Geschäftsgang auswirken. Damit sind die Währungsrisiken vor den Energie- und Rohstoffpreisen neu die grösste Herausforderung.»

Alberto Silini, Senior Director Global Consulting

Die Aussichten der Schweizer Exportbranche haben sich in den letzten Monaten eingetrübt. Dies zeigt die Umfrage unter den Schweizer KMU der Exportbranche, die von Switzerland Global Enterprise halbjährlich durchgeführt wird. Die ermittelte Exportstimmung fällt von 66,7 auf 51,6 Punkte und liegt damit nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Die Zeichen stehen auf Stagnation. Bestätigt wird dieses Bild dadurch, dass 31 Prozent aller befragten Firmen in den nächsten Monaten keine neuen Märkte ansteuern werden. Dies sind 10 Prozent mehr als vor einem halben Jahr. Und auch bei der Zahl der Beschäftigten planen 62 Prozent der KMU keine Veränderungen, 17 Prozent gar eine Reduktion.

 

«Im Bereich der Exportdestinationen ist in den nächsten Monaten mit weniger Bewegung zu rechnen. Einerseits bleiben Europa und die USA die mit Abstand wichtigsten Exportdestinationen. Deutschland kann seine Stellung als klare Nummer 1 sogar noch ausbauen. Andererseits reduziert die aktuelle Situation die Abenteuerlust der Firmen: Jede dritte Firma gibt an, vorerst keine neuen Märkte erobern zu wollen. Dies ist gleichbedeutend mit einem sprunghaften Anstieg von 10% im Vergleich zur letzten Befragung und kein gutes Signal.»

Sylvain Jaccard, Senior Director Market Western Switzerland

Gründe für diese Situation sind in den anhaltenden globalen Herausforderungen zu sehen. Verschärft wird die Situation aktuell von der plötzlichen Aufwertung des Schweizer Frankens. 80 Prozent der KMU geben an, dass die Wechselkursentwicklungen ihren Geschäftsgang «negativ» (55 Prozent) oder «sehr negativ» (25 Prozent) beeinträchtigen. Damit verdrängen die Währungsrisiken die hohen Energie- und Rohstoffpreise auf der Sorgenliste von Platz 1 auf 2.

 

Europa und die USA als wichtigste Exportdestinationen

Bei den anvisierten Zielmärkten sind kaum Veränderungen zu erwarten. Gemeinsam mit den USA bleiben die europäischen Nachbarn – allen voran Deutschland – die wichtigsten Exportdestinationen. 79 Prozent aller befragten Unternehmen planen, in den nächsten sechs Monaten nach Deutschland zu exportieren. Dahinter folgen Frankreich, Italien und die USA (alle 56 Prozent).

 

«Die Politik macht vorwärts im Bereich der Nachhaltigkeit. So könnte beispielsweise die geplante EU-Richtlinie zu den Sorgfaltspflichten für Umwelt und Menschenrechte (Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) für mehrere tausend Unternehmen in der Schweiz direkte oder indirekte Auswirkungen haben. Viele KMU scheinen diese Entwicklungen noch nicht zur Gänze erfasst zu haben: 64% der KMU sehen sich «kaum» oder «gar nicht» von zunehmenden Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung betroffen. Dies dürfte vor allem auch an mangelnder Information liegen, die sich fast die Hälfte der KMU künftig wünschen und die von Switzerland Global Enterprise zur Verfügung gestellt werden.»

Luca Degiovannini, Senior Director Market Southern Switzerland

Informationsbedarf über Regulationen im Bereich Nachhaltigkeit

Das Thema der Nachhaltigkeit steht weit oben auf der politischen Agenda. Entsprechende Regulationen können auch für mehrere tausend Unternehmen in der Schweiz direkte oder indirekte Auswirkungen haben. Dieses Umstands scheinen sich viele Schweizer KMU noch kaum bewusst zu sein, hat doch das Thema der Nachhaltigkeit unter den befragten Firmen in den letzten Monaten sogar an Bedeutung verloren. Dies mag auch mit der Komplexität der internationalen Vorschriften zusammenhängen. Die Umfrage zeigt nämlich, dass ein grosser Informationsbedarf vorhanden ist: 46 Prozent der Firmen wünschen sich künftig Informationen zu Vorschriften, Sonderregelungen und Rahmenbedingungen in den Zielländern, um sich im internationalen Vorschriftendschungel zurechtzufinden.

 

Quelle: Medienmitteilung von S-GE am 30. Januar 2024

 

Über Switzerland Global Enterprise (S-GE)

Switzerland Global Enterprise (S-GE) ist die offizielle Schweizer Organisation für Exportförderung und Standortpromotion.Als kantonaler Wirtschaftsverband, Beraterin und Beglaubigungsstelle von Exportdokumenten arbeiten wir mit S-GE Hand in Hand, um unsere Unternehmen dabei zu unterstützten, über die Schweiz hinauszuwachsen.

www.s-ge.com

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