Gesundheit digitalisieren? Wie geht das?

04.02.2020

Eine hochstehende, bezahlbare Gesundheitsversorgung ist nur dann sichergestellt, wenn wir Daten sinnvoll miteinander verknüpfen. Der Weg dazu ist jedoch lang und steinig: Was das genau bedeutet, darüber diskutierten an den Roundtables der Handelskammer Experten und Teilnehmende der FutureHealth Basel.

Die Handelskammer beider Basel ist Initiativpartnerin der FutureHealth Basel. An der dritten Ausgabe der ausgebuchten Konferenz für Change Maker ging sie an ihren Roundtable-Gesprächen den Herausforderungen nach, die uns auf dem Weg zur elektronischen Gesundheitswirtschaft in der Schweiz begegnen. Dass Gesundheitsdaten sicher, anonym und transparent erfasst werden müssen, darüber waren sich alle einig. Ebenso, dass bereits bestehende technische Möglichkeiten rasch genutzt werden sollten. Alle Gesundheitsakteure müssen gemeinsam und Schritt für Schritt die Chancen und Risiken einer elektronischen Gesundheitswirtschaft bedenken. Nur so ist sichergestellt, dass wir in der Schweiz auch in Zukunft über eine hochstehende, bezahlbare Gesundheitsversorgung verfügen.

Nach einer kurzen Begrüssung von Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel, hat Prof. Dr. Peter Horn, Associate Partner EY für Digital Health und Medizinstrategie, in seinem Inputreferat das Zielbild einer elektronischen Gesundheitswirtschaft in der Schweiz aufgezeigt. «Die notwendige digitale Transformation muss zwingend mit einer Veränderung der Versorgungskonzepte einhergehen. Nur so können wir individualisierte Heil- und Therapiekonzepte entwickeln, seltene Erkrankungen nachhaltig behandeln und neue wirkungsvolle und bezahlbare Therapieansätze schaffen. Es braucht gemeinsam getragene und erarbeitete Lösungen», erläuterte er und regte dazu an, an den Roundtables die Herausforderungen auf dem Weg dorthin zu besprechen.

 

An den drei hochkarätig besetzten Roundtables diskutierten die Experten mit den Teilnehmenden der FutureHealth Basel: Prof. Dr. Claudia Seitz, Rechtsanwältin und Partnerin Seitz & Riemer, eruierte die rechtlichen Herausforderungen, Damian Page, PhD, Head of PHC Medical Market Development, Roche Pharma (Schweiz) AG brachte die Sicht der Industrie und Prof. Dr. Peter Horn die Sicht der Kliniken, Ärzte und Patienten ein. Die Teilnehmenden nutzen die Gelegenheit sich aktiv einzubringen und mitzudiskutieren.

Alle waren sich einig: Gesundheits- und Patientendaten müssen sicher, anonym, anonymisiert und transparent erfasst werden. Wichtig ist aber auch, dass die Daten interoperabel sind und eine rechtsgültige, elektronische Einwilligung hinsichtlich der Verwendung von Patientendaten gewährleistet ist. Ebenfalls geklärt werden müssen haftungsrechtliche Fragen, wenn etwa bei einen Hackerangriff Daten verloren gehen. Bei all diesen Fragen braucht es eine nationale Lösung und günstige Rahmenbedingungen in Form von Regularien, so das Fazit der Diskussionen.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass der Weg hin zu einer elektronischen Gesundheitswirtschaft lang und teilweise steinig ist. Diesen müssen wir Schritt für Schritt aber konsequent beschreiten, wollen wir dem internationalen Umfeld nicht hinterherhinken und in Gefahr laufen, künftig auf eine qualitativ hochstehende und bezahlbare Gesundheitsversorgung verzichten zu müssen.

Die Handelskammer nimmt diese Punkte aus den Diskussionen auf und wird sie in einem «Aktionspapier» weiterverarbeiten, sodass sich die Schweiz mittel bis langfristig einer konkurrenzfähigen, elektronischen Gesundheitswirtschaft nähern kann.

 

Die FutureHealth Basel ist eine tägige Konferenz für die Changemaker des Gesundheitswesens. Die Handelskammer beider Basel hat diese gemeinsam mit dem Swiss Economic Forum ins Leben gerufen. Die FutureHealth Basel ist eine wichtige Plattform, welche die internationale Ausstrahlung und Innovationskraft des regionalen Life Sciences Clusters widerspiegelt.

Die ausgebuchte dritte Ausgabe fokussierte unter dem Motto «Me, Myself and Algorithms» auf das Spannungsfeld zwischen Digitalisierung, Mensch und Gewinn. Die Handelskammer beider Basel engagiert sich für drei weitere Austragungen als Initiativpartnerin.

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