Geschlechterdiversität rückt ins Bewusstsein
Die Schweizer Wirtschaft hat sich in Bezug auf Geschlechterdiversität nachhaltig bewegt und ist von der Sensibilisierungs- in der Bewusstseinsphase angekommen. Dies zeigt sich am Höchststand des Frauenanteils sowohl in den Geschäftsleitungen als auch in den Verwaltungsräten.
Der schillingreport, eine zweijährlich durchgeführte Untersuchung zeigt, dass 2021 der Anteil der Frauen auf allen Führungsebenen steigt und damit auch das Bewusstsein, dass eine ausgewogene Geschlechterdiversität den Geschäftserfolg massgeblich begünstigt. Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen erhöhte sich von 10 auf den neuen Höchststand von 13 Prozent.
Der Bund weist den Weg
Der öffentliche Sektor bestätigt auch dieses Jahr seine Vorreiterrolle in Sachen Geschlechterdiversität: der Frauenanteil im Topkader von Bund und Kantonen stieg auf 21 Prozent, nach 20 Prozent und 18 Prozent in den Vorjahren. Bei den Neubesetzungen im Topkader erreichte der Bund erneut eine ausgewogene Zusammensetzung der Geschlechter: Je die Hälfte der Vakanzen wurden mit Männern beziehungsweise Frauen besetzt. Die Kantone liegen mit 27 Prozent Frauen (Vorjahr 36 Prozent) dahinter.
Mehr weibliche CEOs
Bei den 100 grössten Schweizer Arbeitgebern erhöht sich die Zahl der weiblichen CEOs von 3 auf 5 und wird im laufenden Jahr auf 8 zunehmen. Die durchschnittliche Amtsdauer der ausgetretenen CEOs blieb mit 5,5 Jahren stabil. Bei den neu ernannten CEOs stieg das Durchschnittsalter seit 2017 von 50 auf 55 Jahre, wobei das Durchschnittsalter aller CEOs ebenfalls bei 55 Jahren liegt.
Neuer Höchststand in den Verwaltungsräten
Mit 24 Prozent erreichte der Frauenanteil auch in den Verwaltungsräten einen neuen Höchststand. Mehr als jeder dritte vakante Sitz wurde mit einer Frau besetzt. Dabei sank auch der Anteil von Unternehmen mit keiner oder nur einer Frau in 4 Jahren von 53 auf 35 Prozent. Erfreulich ist, dass in 90 Prozent der Gremien mittlerweile eine Frau einsitzt.
Planung der Geschlechtervielfalt sichert nachhaltigen Erfolg
Um zukünftige Entwicklungen des Frauenanteils auf Stufe Geschäftsleitung und Topkader vorherzusehen, ist die Planung der Geschlechtervielfalt der massgebliche Indikator. Seit fünf Jahren investieren Unternehmen in die Geschlechtervielfalt im Mittelbau und ernten nun die Früchte ihrer Arbeit. In der Privatwirtschaft beträgt der Frauenanteil in Leitungsfunktionen 25 Prozent und im Topkader 18 Prozent. Breiter aufgestellt ist der öffentliche Sektor, der sowohl in den Leitungsfunktionen als auch in den Geschäftsleitungen bereits 29 Prozent Frauen vorweist. «Die zukunftsorientierten Unternehmen schaffen bereits konsequent Voraussetzungen, um den Frauen attraktive Perspektiven zu ermöglichen», so Guido Schilling, Herausgeber des Reports.
Der schillingreport untersucht die Zusammensetzung der Geschäftsleitungen und der Verwaltungsräte der 100 grössten Schweizer Arbeitgeber, die Topkader des öffentlichen Sektors sowie die Gender-Diversity-Pipeline (Planung der Geschlechtervielfalt). Der vollständige Report kann in den Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch ab Mitte Mai online unter www.schillingreport.ch bezogen werden.