S-Bahn Basel - die Uhr tickt
Die regionale Wirtschaft braucht ein effizientes und modernes S-Bahn-System. Die Arbeiten am Bahnknoten Basel schreiten gut voran, aber wir müssen jetzt dranbleiben und dringend offene Fragen - wie die konkrete Linienführung und die der Haltestellen - abschliessend klären.
Vor rund drei Monaten trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung am 4. Trinationalen Bahnkongress Basel. Wir nutzten diese Gelegenheit, mit den Industrie- und Handelskammern im Dreiland und trireno eine Resolution zu lancieren, worin wir vom Bund einen raschen und priorisierten Kapazitätsausbau der Schieneninfrastruktur im trinationalen Raum Basel fordern, wie es die Wirtschaft seit Jahren verlangt. «Nur so können die nationalen Verlagerungsziele im Güterverkehr erreicht, der internationale Fernverkehr nachhaltig gestärkt und eine leistungsfähige S-Bahn betrieben werden, die dem trinationalen Metropolitanraum gerecht wird und die Erreichbarkeit sicherstellt», so Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel.
Uhr tickt – wir müssen bereit sein
«Die Uhr tickt», ist Dätwyler überzeugt: «Unsere Region steht bei der Forderung nach Bundesgeldern im Wettbewerb mit anderen Kantonen. Für eine Eingabe im nächsten Ausbauschritt des Bundes, müssen die S-Bahn-Planungen abgeschlossen und die Projekte reif sein. Das ist anspruchsvoll und braucht unsere volle Aufmerksamkeit, um bis Ende 2023 ein cleveres Paket zu schnüren, welches in Bundesbern auch Mehrheiten findet. Sonst fährt der Zug ohne uns ab.»
Es braucht jetzt weitere strategische Entscheide
«Vergangenen Sommer haben die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, das Bundesamt für Verkehr sowie die SBB und weitere Partner der Bahnknoten-Organisation erste strategische Pflöcke eingeschlagen. So wird ein Tiefbahnhof SBB sowie eine Haltestelle «Mitte» mit einem Abzweiger in Richtung EuroAirport als langfristiges planerisches Ziel für Basel festgelegt», ergänzt Dr. Sebastian Deininger, Leiter Verkehr, Raumplanung, Energie und Umwelt Handelskammer beider Basel. Seit der Zustimmung zum Projektierungskredit von 100 Millionen Franken durch das Parlament im Juni 2019 wurden auf allen Ebenen (Bund, Kantone und Bestellbehörden) wichtige planerische Grundlagen zu den komplexen Fragestellungen geschaffen. «Daraus resultierend benötigen wir nun dringend weitere strategische Entscheide. Offen sind neben der konkreten Linienführung auch die Frage einer Haltestelle Klybeck für das mit 300'000 Quadratmetern grösste Transformationsareal der Region Basel, das Potenzial für 15'000 Arbeitsplätze und nochmal so viele Bewohnerinnen und Bewohner bietet. Die Investoren müssen jetzt wissen, wie das Areal künftig erschlossen wird, um die Wirtschaftlichkeit ihrer Investitionen abschätzen zu können.»
Herzstück Basel muss Priorität haben
Obwohl die Region Basel auf der Schiene das internationale Güterverkehrsaufkommen des Rhein-Alpen-Korridors und des Nordsee-Mittelmeer-Korridors bewältigt, verfügt sie als einziger Metropolitanraum der Schweiz über keine leistungsfähige S-Bahn mit separater Trassenführung. «Mit den heute bestehenden Infrastrukturen kann die trinationale Agglomeration Basel ihren Beitrag an die nationalen Verlagerungs- und Klimaziele des Bundes nicht leisten. Daher muss ein Ausbau in Basel auch auf Bundesebene höchste Priorität haben», hält Dätwyler abschliessend fest.
Hier finden Sie unsere Resolution