Freihandelsabkommen mit Mercosur: Wettbewerbsnachteile vermeiden

04.07.2019

Die EU und der Mercosur haben sich auf ein Freihandelsabkommen geeinigt. Die Schweiz sollte nun rasch nachziehen, um Wettbewerbsnachteile für Schweizer Unternehmen zu vermeiden. Von einem Freihandelsabkommen mit dem Mercosur würden insbesondere die Unternehmen der Region Basel profitieren.

Die Europäische Union und der Mercosur haben sich Ende Juni auf ein Freihandelsabkommen geeinigt und so den Grundstein für die grösste Freihandelszone der Welt geschaffen. Damit profitieren Firmen aus der EU in Zukunft von tieferen Handelshürden in Südamerika. Die Schweiz verhandelt im Rahmen der EFTA ebenfalls ein Freihandelsabkommen mit dem Mercosur. Sie soll diese Verhandlungen nun rasch vorantreiben. Ansonsten drohen den Schweizer Exportfirmen Wettbewerbsnachteile in Südamerika.

Mit 260 Millionen Menschen und einem Bruttoinlandprodukt von rund 2,2 Billionen Euro ist der Mercosur die siebtgrösste Wirtschaftszone der Welt. Exporte in die Mercosur-Länder machen zwar erst 1.5 Prozent des gesamten Schweizer Exports aus, jedoch wächst die Bedeutung dieses Markts stark. Handelskammer-Präsidentin Elisabeth Schneider-Schneider betont, dass vor allem die Unternehmen der Region Basel von einem Freihandelsabkommen mit dem Mercosur profitieren würden. Denn Dreiviertel der Schweizer Ausfuhren in den Mercosur sind chemisch-pharmazeutische Produkte. Auf solche Erzeugnisse bestehen in den Mercosur-Staaten Zölle von durchschnittlich acht Prozent. Ein Abbau dieser Zölle und insbesondere auch der technischen Handelshemmnisse würde die Kosten für die Schweizer Unternehmen signifikant senken. Damit die hochinnovative Schweizer Industrie diese Vorteile nutzen kann, braucht es aber zwingend auch einen umfassenden Schutz des geistigen Eigentums.

Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Mercosur muss zwar noch von den EU-Mitgliedstaaten und dem EU-Parlament genehmigt werden. Um einen Wettbewerbsnachteil für die Schweizer Unternehmen zu vermeiden, sollte die Schweiz nun aber keine Zeit verlieren, ein substantielles Abkommen mit dem Mercosur auszuhandeln. Dabei muss ein umfassender Schutz des geistigen Eigentums sichergestellt werden.

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