EuroAirport – zentral für die Region und die Schweiz

09.01.2019

2018 knackte der EuroAirport die 8-Millionen-Marke. Damit erreichte der EuroAirport das höchste Passagiervolumen seit der Gründung 1946. Raymond Cron, Vizepräsident des Verwaltungsrates EuroAirport, über die Bedeutung des Flughafens für die Region und die Schweiz. 

Herr Cron, welche Bedeutung hat der EuroAirport für die Region Basel?

Der EuroAirport ist ein entscheidender Standortfaktor für unsere Region. Er stellt die Anbindung der Nordwestschweiz, des Elsass und von Südbaden auf europäischer Ebene sicher. Am sichtbarsten ist dies für die über 8 Millionen überwiegend regionalen Geschäfts- und Ferienreisenden, die von den guten Verbindungen in alle wichtigen Zentren Europas profitieren. Die Frachtangebote sind wiederum für die Wirtschaft und insbesondere die Life Sciences-Industrie in der Region unerlässlich. International bekannt ist der EuroAirport zudem als Kompetenzzentrum für den Unterhalt und Umbau von Privatflugzeugen.

Über 120 am Flughafen niedergelassene Unternehmen schaffen mehr als 6'000 direkte und rund 26'000 indirekte Arbeitsstellen. Der EuroAirport ist also von entscheidender Bedeutung für den Erfolg unseres Wirtschafts- und Lebensraums. Mit einer jährlichen Wertschöpfung von 1,6 Milliarden Euro leistet er einen wesentlichen volkswirtschaftlichen Beitrag.

Raymond Cron Raymond Cron

Was ist Ihre Vision des EuroAirports in zehn Jahren?

Die Entwicklung des EuroAirports muss sich an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit orientieren. Dabei geht es darum, den volkswirtschaftlichen Nutzen des Flughafens und die legitimen Lärmschutzinteressen der Bevölkerung auszubalancieren. Kein Flughafen kann langfristig gegen die Anwohnerschaft betrieben werden. Deshalb ist der transparente Austausch mit allen Anspruchsgruppen des EuroAirports entscheidend. Ich bin überzeugt, dass der EuroAirport auch in zehn Jahren die Konnektivität der Region auf europäischer Ebene mit einer zeitgemässen Infrastruktur sicherstellen und eine bedeutende Arbeitsstätte sein wird. In zehn Jahren wird die Lärmbelastung – insbesondere in der sensiblen letzten Nachtstunde – auf Grund technologischer und regulatorischer Massnahmen gegenüber heute reduziert sein.

Für viele Menschen bedeutet Fliegen Freiheit, für andere jedoch auch Umweltbelastung und Lärm.

Die Lärmschutzanliegen der Bevölkerung und den volkswirtschaftlichen Nutzen auszubalancieren, ist eine Gratwanderung. Der Verwaltungsrat des EuroAirports hat mit seinen Entscheiden Ende 2018 bewiesen, dass es ihm mit dem Lärmschutz ernst ist und er dabei auf die Stunde zwischen 23.00 und 24.00 Uhr fokussiert, da dann der Fluglärm am stärksten stört. Er wird nun konsequent die Umsetzung der beschlossenen Massnahmen zur Lärmminderung vorantreiben. Gleichzeitig kann der Flughafen nicht auf die Lärmfrage reduziert werden. Der Verwaltungsrat hat auch dafür zu sorgen, dass der EuroAirport seine Rolle als regionale Schlüsselinfrastruktur wahrnehmen kann.

Sie haben Ende letzten Jahres angekündigt, eine Überprüfung weiterer Massnahmen durch das zuständige französische Transportministerium einzuleiten. Was bedeutet das für die Zukunftsperspektiven des EuroAirports?

Der Verwaltungsrat hat im Oktober 2018 beschlossen, bei den zuständigen Aufsichtsbehörden zu beantragen, dass das Verfahren zum Verbot aller geplanten Starts nach 23.00 Uhr eingeleitet wird. Mit diesem proaktiven Entscheid soll die Lärmbelastung in der letzten Nachtstunde massiv reduziert werden. Nach unserer Einschätzung ist diese Massnahme mit dem Geschäftsmodell des EuroAirports kompatibel. Gleichzeitig ist klar, dass die Expressfrachtfirmen auf die Randzeiten frühmorgens und spätabends angewiesen sind. Und auch die bei uns stationierten Passagierflugzeuge müssen spätabends landen können, um am nächsten Tag morgens wieder zu starten. Mit anderen Worten die heutigen Betriebszeiten sind für den Betrieb des Flughafens unerlässlich und können nicht eingeschränkt werden.

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Kommentare

16.01.2019 - M. Senn

Schön, dass Sie auch mal über die Schattenseiten des exponentiell wachsenden Flugaufkommens berichten. Für mich hat die Region Basel dadurch ganz entscheidend an Lebensqualität eingebüsst.

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