Versorgungssicherheit dank Schweizerischer Rheinhäfen – nicht nur während der Pandemie

30.04.2020

Hans-Peter Hadorn, Direktor SRH, über die Rolle der Schweizerischen Rheinhäfen während der Corona-Pandemie und seine Einschätzung zur Bedeutung der Rheinschifffahrt in Zukunft.

Herr Hadorn, welche Rolle nehmen die Schweizerischen Rheinhäfen während der laufenden Pandemie wahr?
Die Schweizerischen Rheinhäfen und die Hafenfirmen leisten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Landesversorgung der Schweiz. Die Rheinschifffahrt kennt keine Staus und hat einen völkerrechtlich gesicherten Zugang zum weltweiten Handel. Die Binnenschifffahrt ist also von allfälligen Grenzeinschränkungen nicht betroffen.

Hat sich der Betriebsalltag sehr verändert. Stellen Sie fest, dass bestimmte Güter vermehrt wasserseitig umgeschlagen werden?
Einige Hafenfirmen haben Kurzarbeit beantragt und die Hafenarbeiter halten sich an die BAG-Vorgaben. Bei den Schweizerischen Rheinhäfen richten wir uns nach den kantonalen Regeln.

Der Grossteil der Mitarbeitenden arbeitet wenn immer möglich im Homeoffice, während die Mitarbeitenden im Bereich Schifffahrt wie Revierzentrale, Lotsen oder Schifffahrtspolizei ihre Dienstleistungen unverändert vor Ort, mit entsprechenden Vorsorgemassnahmen, erbringen.

Wie sieht es bei den Pflichtlagern aus? Welche Entwicklungen können hier festgestellt werden?
Die Pflichtlager für Mineralöl in den Tanklagern und Getreidesilos sind gut gefüllt, es sind keine Versorgungsengpässe in Sicht.

Wie können wir sicherstellen, dass die Rheinhäfen auch in Zukunft ihren wichtigen Beitrag an die Landesversorgung der Schweiz leisten können?
Die Schweizerischen Rheinhäfen und die Hafenfirmen sind das Handelstor der Schweiz zum weltweiten, interkontinentalen Handel. Damit die Schweizerischen Rheinhäfen auch zukünftig im Wettbewerb mit den Rheinhäfen entlang des Rheins mithalten und die Verlagerung der Güter auf die Schiene weiter gefördert werden kann, benötigen wir moderne, effiziente Infrastrukturen.

Welche langfristigen Entwicklungen erwarten Sie durch die Pandemie für die Rheinschifffahrt?
Es ist noch zu früh, dies verlässlich abzuschätzen. Wir gehen für die nächsten Monate von einem Rückgang des Güterumschlags aus, da der weltweite Handel und die Binnennachfrage aufgrund der Covid-19-Massnahmen rückläufig ist. Eine Entwicklung Richtung Normalisierung ist frühestens ab dem nächsten Jahr zu erwarten, die Rheinhäfen sichern dabei die Funktionsfähigkeit der grenzüberschreitenden Logistikketten.

Hans-Peter Hadorn, Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen: «Die Schweizerischen Rheinhäfen und die Hafenfirmen leisten einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Landesversorgung der Schweiz.»

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