Stellungnahme zum FHNW Leistungsauftrag und Globalbudget 2025 - 2028
Traktandum 8: Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), Leistungsauftrag und Globalbeitrag 2025–2028
Anliegen
Wir bitten Sie, geschätzte Grossrätinnen und Grossräte, der Regierung und der Bildungs- und Kulturkommission zu folgen und den Leistungsauftrag 2025-2028 der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn an die FHNW zu genehmigen.
Begründung
Für die Wirtschaft der Region Basel hat die FHNW einen sehr hohen Stellenwert. Sie gilt als Stätte von Hochschulausbildungen mit ausgeprägtem praxisorientiertem Profil und als innovative Partnerin in der anwendungsorientierten Forschung, Entwicklung und für Dienstleistungen. Als leuchtendes Beispiel möchten wir hier die äusserst erfolgreiche Hochschule für Life Sciences in Muttenz erwähnen. Da erfahrungsgemäss in der Region ausgebildete Fachkräfte leichter rekrutiert werden können, ist die Wirtschaft stark daran interessiert, dass die FHNW das Studierendenpotenzial – insbesondere Absolventinnen und Absolventen der Berufsmaturität – bestmöglich ausschöpfen kann.
Vor diesem Hintergrund unterstützen wir Weiterentwicklung der FHNW, die mit dem neuen Leistungsauftrag angestossen wird. Dabei möchten wir folgende Eckwerte herausstreichen, welche die Trägerkantone gemeinsam mit der FHNW für die kommenden vier Jahre gesetzt haben:
- Hochschule für Informatik
Seit vielen Jahren fördern wir mit der Initiative «be-digital» das digitale Unternehmertum, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region Basel zu erhöhen. Dabei ist die Stärkung der Ausbildungsmöglichkeiten ein essenzieller Faktor. Aktuell gehen unsere Informatik-Talente mit Berufsmaturität nach Zürich oder Luzern, wenn sie ihre Qualifikation im Tertiär-Bereich erreichen wollen. Mit der geplanten Hochschule in Brugg-Windisch und Basel können wir den jungen Berufsleuten diese Ausbildung in der Region anbieten. Eine Abwanderung kann damit gebremst werden. Aus diesem Grund ist auch eine möglichst rasche Umsetzung wichtig: mit einer Verzögerung aus Kostengründen von vier Jahren, wie einige Kommissionsmitglieder vorgeschlagen haben, würden wir für die Region jedes Jahr Fachkräfte verlieren. Das Angebot der Hochschule für Informatik in Basel muss praxisnah definiert und zügig bereitgestellt werden.
- Entwicklung im Bereich Wirtschaft
Für die Hochschule für Wirtschaft ist eine Weiterentwicklung geplant. Sie soll ihr Portfolio gemäss Anliegen der regionalen Wirtschaft erweitern. Wir unterstützen diese weitere Stärkung und Förderung der praxisorientierten Lehre sehr. Die teilweise rasante Entwicklung in Verbindung mit der künstlichen Intelligenz muss Teil der Partnerschaft zwischen Hochschule und Wirtschaft bleiben.
- Bereich Umwelt an der Hochschule für Technik
Die Erweiterung der Hochschule für Technik mit dem Bereich Umwelt ist nachvollziehbar und auch für die Wirtschaft von Bedeutung. Leider ist aus dem aktuellen Leistungsauftrag nicht ersichtlich, welche Kosten für die Infrastruktur der notwendigen Laborräumlichkeiten oder -gebäude entstehen. Diese werden erst in der Leistungsperiode 2029-2032 aufgeführt. Aufgrund der stets steigenden Kosten der Hochschulen, wäre hier im Sinne der Transparenz eine langfristige Kostenaufstellung, die jeweils über die aktuelle Leistungsperiode hinausgeht, wünschenswert.
- Verschiebung des PH-Standorts Solothurn nach Olten
Aufgrund der geringen Auslastung wird ein Umzug der PH von Solothurn nach Olten geplant. Neben den Kosteneinsparungen durch wegfallende Mietkosten und Synergiegewinne wird im Leistungsauftrag aber auch von einem möglichen Erweiterungsbau gesprochen. Auch hier betreffen diese Kosten erst die Leistungsperiode 2029-2032.
Als sehr positiv zu werten ist die Dialogbereitschaft zwischen den Trägerkantonen und der FHNW. Neben den gemeinsam verabschiedeten innovativen Eckwerten wurde Rücksicht auf die finanzielle Lage der Träger genommen. Der anerkannte Finanzierungsbedarf von 1'002,2 Mio. wurde so im Verlauf der Verhandlungen auf ein von den Trägern finanziertes Kostendach von 995 Mio. herabgesetzt. Die daraus entstandene Differenz von 7,2 Mio. wird hingegen dem Eigenkapital der FHNW belastet. Der aus diesen Verhandlungen resultierte Leistungsauftrag mit dem entsprechenden Globalbudget kann daher von allen Trägerkantonen und der FHNW partnerschaftlich mitgetragen werden.