Die Baubranche im Wandel
André Wyss, CEO von Implenia, eröffnet am 30. August als Keynote Speaker unseren Fachkongress Zone Zukunft. Die halbtägige Veranstaltung widmet sich den Themen Energie, Demografie und dem sich verändernden makroökonomischen Umfeld in der Raumplanung.
Herr Wyss, welche Herausforderungen sehen Sie für die Baubranche heute und in Zukunft?
Die Baubranche befindet sich im Wandel: Wir müssen effizienter und nachhaltiger bauen. Dazu kommen die aktuellen makroökonomischen Herausforderungen wie die Bauteuerung und die gestiegenen Zinsen. Um effizienter zu werden, treibt Implenia die Digitalisierung stark voran: Im Kerngeschäft durch den Einsatz von BIM sowie auch bei den zentralen Prozessen. Weiter verbessern wir die Bauabläufe mit Lean Construction, setzen auf Standardisierung und Vorfertigung sowie optimierte Baulogistik. Nachhaltigkeit im Bau sowie in der Nutzungsphase einer Immobilie oder Infrastruktur wird für unsere Kunden immer wichtiger, auch hier bietet Implenia innovative Lösungen.
Sehen Sie in Sachen Investorenfreundlichkeit Handlungsbedarf und wenn ja, wie sollte die Politik die Rahmenbedingungen optimieren?
Die Bewilligungsverfahren für Bauprojekte dauern teilweise sehr lange und die gesetzlichen Anforderungen sind hoch. Das verzögert und verteuert wichtige Projekte. Insbesondere im Wohnungsbau, wo aktuell ein grosser Bedarf besteht, würden Investoren und auch wir einfachere und raschere Verfahren begrüssen. Zudem erlauben die aktuellen Zonenpläne oft zu wenig Verdichtung in den urbanen Zentren. Politik, Gesellschaft und Wirtschaft müssen für diese Herausforderungen gemeinsam nach tragfähigen Lösungen suchen.
Die Anforderungen hinsichtlich der Energieeffizienz und Klimaverträglichkeit nehmen beständig zu. Wie geht Implenia damit um?
Nachhaltigkeit ist einer der fünf Unternehmenswerte von Implenia und wird bei uns im Alltag gelebt. Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir Lösungen, um Immobilien und Infrastruktur nachhaltig zu bauen und energieeffizient zu betreiben. Wichtig ist dabei, dass man die Energiebilanz über den ganzen Lebenszyklus eines Bauwerks betrachtet.
Ein weiterer thematischer Block der Zone Zukunft ist der fortschreitende demografische Wandel. Welcher Einfluss hat dieser Ihrer Meinung nach auf die Raum- und Arealentwicklung?
Wir müssen mit weiterer Zuwanderung rechnen und es besteht ein Trend zur Urbanisierung. Die durchschnittliche Haushaltsgrösse sinkt und gleichzeitig nimmt die pro Person genutzte Wohnfläche zu. Daher wird der Bedarf an Wohnraum voraussichtlich weiter steigen, insbesondere in den Zentren. Gefragt sind attraktive Lösungen für Verdichtung in den urbanen Gebieten: Grosse, komplexe Projekte in die Höhe sowie auch in die Tiefe, also Hochhäuser, Nachverdichtungen sowie entsprechende Verkehrs- und Versorgungsinfrastruktur im Untergrund.
Am Fachkongress Zone Zukunft haben Sie die Möglichkeit mit André Wyss und weiteren Vertreter/innen der Wirtschaft, aber auch Politiker/innen und ausgewiesenen Fachexpert/innen zu diskutieren. Melden Sie sich jetzt an und seien Sie mit dabei an der Zone Zukunft 2023!