«Wertvolle Impulse für die Entwicklung unserer Leitbranche»
Die zweite Ausgabe der FutureHealth Basel war ein voller Erfolg und mit 350 Gästen restlos ausverkauft. Die businessorientierte Konferenz mit internationaler Ausstrahlung leistet einen wichtigen Beitrag, um die Trends von morgen zu diskutieren und neue Lösungsansätze für das Gesundheitssystem zu finden. Im Fokus dabei: Die Patienten und ihre Bedürfnisse.
Die zweite Ausgabe der FutureHealth Basel war ein voller Erfolg und mit 350 Gästen restlos ausverkauft: «Als Initiativpartnerin freuen wir uns, konnten wir eine weitere erfolgreiche Ausgabe der FutureHealth Basel durchführen. Das grosse Interesse zeigt, die Konferenz deckt ein Bedürfnis weit über die Region hinaus ab und gibt wertvolle Impulse für die Life Sciences-Industrie», so Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel. Über 20 Referentinnen und Referenten diskutierten unter dem Motto «Redesigning Healthcare» über das Gesundheitssystem der Zukunft und stellten dabei den Patienten und seine Bedürfnisse in den Fokus. Und so kamen hier auch Patienten zu Wort.
Daten ‒ wichtig für die Forschung
Auf der Anbieterseite des Gesundheitswesen herrscht eine unglaubliche Dynamik. Fast täglich werden neue Unternehmen gegründet, die sich mit der datengetriebenen Forschung im Gesundheitswesen befassen. Und die «Big Pharma» arbeitet auch mit Hochdruck an neuen Konzepten für die Datennutzung. An der Future Health Basel wurden denn auch einige Projekte vorgestellt, die vielleicht künftig den Alltag der Kranken erleichtern oder die Diagnosen und Therapien radikal vereinfachen werden. Fünf Jungunternehmen hatten Gelegenheit, sich in drei Minuten kurz vorzustellen, unter anderem das Basler Startup Advancience, das sich auf Daten spezialisiert hat.
Das Unternehmen ist im Bereich der psychischen Krankheiten tätig und verwendet Daten, die gesammelt werden, während die Patienten Computergames spielen. Das in Allschwil ansässige Startup hat kürzlich zwei Unternehmerpreise gewonnen. Die Handelskammer beider Basel begleitet und fördert das Startup eng im Rahmen ihrer Initiative und dem Programm «Digital Talent», das Jungunternehmerinnen und -unternehmer bei der Gründung von Startups mit digitalen Geschäftsmodellen unterstützt.
«Machen Daten gesund?» diese ironisch gestellte Frage würde man gerne mit «nein» beantworten. Weil dies ja per se auch nicht möglich ist. Zweifellos spielen aber Daten, deren raschere Verarbeitung und noch massiver zunehmenden Speichermöglichkeiten eine zentrale Rolle im Gesundheitswesen. Anlässlich der Hostsession der Handelskammer beider Basel wurde zu diesem zukunftsträchtigen Thema diskutiert.
Simone Wyss Fedele, Head Economic & Swiss Public Affairs bei Novartis wies darauf hin, dass der Fortschritt in der Anwendung von künstlicher Intelligenz auf Gesundheitsdaten in den letzten Jahren enorm zugenommen hat. Die Entschlüsselung einer Genom-Sequenz dauerte beispielsweise im Jahr 2007 zehn Monate und kostete ungefähr 10 Millionen US-Dollar, 2018 brauchte dieselbe 24 Stunden, dies zu ungefähr 1000 $ Kosten. Für die Forschung & Entwicklung von neuen Medikamenten birgt dieser Fortschritt grosse Chancen. Novartis ist in verschiedensten Beriechen stark datengetrieben und hat beispielsweise ein „Archiv" von 1,5 Millionen Molekülen. Dank der neusten Fortschritte kann dieses Archiv nun mit Hilfe von intelligenten Computerprogrammen (sog. Algorithmen) mit kranken Zellbildern verglichen werden. Solche Ansätze haben das Potential die Forschung und Entwicklung in der Pharmaindustrie rascher, effektiver und effizienter zu machen.
Ab 2020 wird es das elektronische Patientendossier geben. In der Nordwestschweiz haben sich die Kantone BS, BL und SO, Spitäler und Verbände zu «e-Health Nordwestschweiz» zusammengeschlossen, erwähnte der Basler Regierungsrat und Sanitätsdirektor Lukas Engelberger. Datenschutzfragen stellen sich hier im besonderen Masse, und deshalb kommt dem Aufbau von Vertrauen hohe Priorität zu.
Im Claraspital wird schon seit einiger Zeit datenbasierte Forschung betrieben. Dies beispielsweise bei der Evaluation von verschiedenen Operationstechniken, sagte Raymond Cron, Verwaltungsratspräsident des St. Claraspitals.
«Es zeigt einfach, wie enorm vielfältig die digitale Entwicklung im Gesundheitswesen ist,» resümiert Handelskammerdirektor Martin Dätwyler. «Es ist ein riesiges Potenzial vorhanden, es gibt aber auch die Frage des Datenschutzes und des Vertrauens der Gesellschaft in die Technologie. Besonders gefragt sei hier die ganze Schweiz. Und insbesondere natürlich die Life Science-Region Basel.»
Wichtiger Impuls für die Life Sciences-Region Basel
Die FutureHealth Basel bietet eine Plattform für Entscheidungsträger aus der Gesundheitsindustrie, um gemeinsam das Gesundheitssystem zu überdenken und die Trends von morgen zu diskutieren und neue Lösungsansätze für das Gesundheitssystem zu finden. «Wir freuen uns, mit der FutureHealth Basel eine businessorientierte Konferenz zu haben, die die internationale Ausstrahlung und Innovationskraft des regionalen Life Sciences Clusters wiederspiegelt und wertvolle Impulse für die Entwicklung unserer Leitbranche gibt», so Martin Dätwyler.
Wichtig für regionale Wirtschaft
Die Handelskammer beider Basel setzt sich seit Jahren für Forschung und Innovation in der Region ein. Seit 2005 ist die Handelskammer beider Basel von den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft für die Standortentwicklung im Life Sciences-Bereich mandatiert. In regelmässigen Abständen von drei bis vier Jahren wird deshalb eine Life Sciences-Strategie entwickelt, mit dem Hauptziel, das Wertschöpfungspotenzial des regionalen Life Sciences-Clusters voranzubringen. Die FutureHealth Basel ist eine Massnahme aus der Strategieperiode 2014-2017. Ziel war es, eine Konferenz mit internationaler Ausstrahlung zu lancieren, die eine interdisziplinäre Plattform bietet, um wirtschaftliche und regulatorische Fragestellungen im gesamten Healthcare-Bereich zu beleuchten.