Bund will Weg für digitales Gesundheitswesen ebnen
Der Bundesrat will die Voraussetzungen zum Aufbau einer digitalen Gesundheitswirtschaft schaffen. Damit erleichtert er die Weitergabe und Verwendung von Gesundheitsdaten. Davon profitieren die Forschung und die Patientinnen und Patienten. Die Forderungen des Life Sciences Cluster Basel der Handelskammer finden somit Gehör. Nun muss der Bund dieses Vorhaben im Dialog mit allen Akteuren umsetzen sowie die Arbeiten mit höchster Priorität und ambitioniertem Zeitplan vorantreiben.
Die Forderungen der Handelskammer beider Basel zur Digitalisierung des Gesundheitswesens finden Gehör: Der Bundesrat hat Anfang Mai verkündet, dass er der Forschung bessere Rahmenbedingungen für die Weitergabe und Weiterverwendung von Gesundheitsdaten bieten will. Er hat das Eidgenössische Departement des Innern damit beauftragt, die Voraussetzungen zum Aufbau eines Datensystems für die Forschung im Gesundheitsbereich zu schaffen.
Weg für bessere Gesundheitsversorgung ebnen
«Wir begrüssen diesen Schritt. Er geht in Richtung einer datenbasierten Gesundheitswirtschaft, wie von der Handelskammer und dem Life Sciences Cluster Basel gefordert», so Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel. «Aus unserer Sicht ist wichtig, dass der Bund als Sofortmassnahme alle notwendigen Expertinnen und Experten aus Forschung und Industrie von Anfang an in die Arbeiten miteinbezieht. Jetzt müssen die Weichen richtig gestellt werden, denn eine datenbasierte Forschung verbessert die Vorbeugung, die Diagnostik, die Therapie und die Prognosen von Krankheiten. Die geforderten Rahmenbedingungen gilt es mit höchster Priorität und ambitioniertem Zeitplan bereitzustellen.»
Zugspferd der Schweizer Volkswirtschaft
«Die Attraktivität der Life Sciences-Industrie der Region Basel – einem Zugspferd der Schweizer Volkswirtschaft – nimmt im internationalen Vergleich ab, wenn es nicht gelingt, die Digitalisierung des Gesundheitswesens in der Schweiz rasch voranzutreiben. Die Auswertung von anonymisierten Gesundheitsdaten sind zunehmend Grundvoraussetzung für die Forschung in den Life Sciences» bemerkt Deborah Strub, Leiterin Cluster & Initiativen Handelskammer beider Basel. Die Life Sciences-Industrie erwirtschaftet über ein Drittel der gesamten regionalen Wertschöpfung. Zudem sind mehr als 32'000 Erwerbstätige in der Region Basel in diesen Branchen beschäftigt. «Die Schweiz verliert viel, wenn die Herausforderungen des digitalen Wandels nicht gemeistert werden», so Deborah Strub weiter.
Standesinitiativen initiiert
«Die Digitalisierung des Schweizer Gesundheitswesens vorantreiben und ein datenbasiertes Ökosystem für Forschung und Gesellschaft entwickeln, dies fordern auch die beiden von uns initiierten Standesinitiativen aus den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt, die bald in Bundesbern eingereicht werden», ergänzt Dätwyler. «Ins selbe Horn blasen auch Interpharma mit ihrer Roadmap sowie die Allianz «Digitale Transformation im Gesundheitswesen», die wir unterstützen».
Die Handelskammer beider Basel leistet mit ihrem Life Sciences Cluster Basel weiterhin einen konstruktiven Beitrag und treibt aus der Region Aktivitäten voran, damit eine datenbasierte Gesundheitswirtschaft Realität wird.
Unsere Forderungen
Die Schweiz braucht jetzt:
- eine gemeinsame Infrastruktur, mit der Gesundheitsdaten erhoben, verarbeitet, gespeichert, geteilt und auch gelöscht werden können
- gemeinsame technische, datenschutzkonforme und ethische Standards, die regeln, wie diese Daten erfasst und strukturiert werden sollen
- Aufklärung, Aufbau von Vertrauen und Akzeptanz eines solchen Fundaments
- regulatorische Rahmenbedingungen und Anreize
- Aus- und Weiterbildungen von Fachkräften mit starken digitalen Kompetenzen
- eine nachhaltige Finanzierung und Investitionen in die Digitalisierung des Gesundheitswesens