FutureHealth Basel: Pandemie als Wendepunkt im Gesundheitswesen

04.04.2022

Heute diskutierten Gamechanger der Gesundheitswirtschaft an der fünften Ausgabe von FutureHealth Basel über aktuelle Themen und gaben Einblicke in persönliche Learnings aus der Coronakrise. Der Event wurde von NZZ Connect und der Handelskammer beider Basel durchgeführt.

Unter dem Motto «Accelerating the healthcare system – the pandemic as a turning point» zeigten nationale sowie internationale Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitswesen auf, wie sie aktuelle Opportunitäten nutzen, durch welche Neuerungen sie das System verbessern und wie sie Marktdefizite mit Lösungen erschliessen. «Krisen führen unweigerlich zu Veränderung und fordern rasch neue, nachhaltige Lösungen – ein perfekter Nährboden für Forschung und Innovation. An der FutureHealth Basel haben wir diese neuen Entwicklungen aus erster Hand erfahren», so Corine Blesi, Geschäftsführerin NZZ Connect.

Beleuchtet wurden die drei Themenblöcke «The pandemic as a turning point – Learnings & New solutions», «Long Covid – Langzeitfolgen & Anforderungen» und «Accelerating the healthcare system – Chancen & zukünftige Anwendungsgebiete». Führende Kräfte der Gesundheitswirtschaft lieferten Antworten aus Forschung und Entwicklung, Politik und Wirtschaft. Rund 300 Teilnehmende profitierten von den spannenden Keynotes, einem hochkarätigen Networking und interaktiven Deep Dive Sessions zu spezifischen Themen des Gesundheitswesens.

Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel, schätzt den Blick in die Zukunft unseres Gesundheitswesens an der FutureHealth Basel: «Viele fragen sich, wie die datenbasierte Gesundheitswirtschaft der Schweiz aussehen soll. Die Schweiz hinkt hierbei weit hinterher, unser Gesundheitswesen ist schlicht nicht digitalisiert! Darunter leidet die Attraktivität der Life Sciences-Industrie der Region Basel – ein Zugpferd der Schweizer Volkswirtschaft. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens muss jetzt entschlossen vorangetrieben werden, damit die Gesundheitsdaten von Forschenden in der Industrie, an Hochschulen und in den Spitälern besser und mehr genutzt werden können. Deshalb engagieren wir uns auch als Initiativpartnerin der FutureHealth Basel. Wir wollen wissen, was die Schweiz braucht, und was wir von unserer Region heraus tun können, um die datenbasierte Gesundheitswirtschaft Realität werden zu lassen.»

FutureHealth Basel 2022 Full House an unserer Polit-Arena «Gesundheitsdaten-Ökosystem ‒ wo stehen wir?»
«Die mRNA-Plattform hat das Potenzial die Welt zu verändern.»

Dan Staner, Vice President und Verantwortlicher Europa, Naher Osten & Afrika von Moderna sprach über die Zukunft des Unternehmens. Spätestens seit 2020 ist Moderna aufgrund seines mRNA-basierten Covid-19-Impfstoffes weltweit bekannt. Durch den globalen Einsatz des Arzneimittels erlebte die Firma einen «Hypergrowth». Noch vor Kurzem lag ihr Fokus auf Forschung und Entwicklung. Moderna hat um die 70 Produkte in der Pipeline. Ein zentraler Fokus liegt dabei auf Impfstoffen. Diesen Umstand begründete Dan Staner damit, dass seit 1980 weltweit über 80 neue Viren entdeckt wurden. Bei einigen davon stellt sich nicht die Frage, ob, sondern wann sie zu corona-ähnlichen Pandemien führen. Im Rahmen dieser Bemühungen glaubt Moderna an die mRNA-Technologie. Denn aufgrund ihrer Kraft, Herstellungsflexibilität und ihres «Speeds» hat sie das Potenzial, die Welt zu verändern. Wie Staner erklärte, können damit künftig Krankheiten behandelt werden, die heute noch nicht therapierbar sind.

Dan Staner, Vice President und Verantwortlicher Europa, Naher Osten & Afrika Moderna, sprach über die mRNA-Technologie.
«Wieso können wir nicht das, was wir während Corona gelernt haben, auf andere Krankheitsbilder übertragen?»

Marie-France Tschudin, Präsidentin von Novartis Pharmaceuticals, erinnerte sich in ihrer Keynote an die pandemiegeprägten Monate: Während der Krise ist sehr schnell sehr viel vorangetrieben worden. Denn es war klar, dass die Gesellschaft als Ganzes sonst leiden würde. So hat sich das auf Individuen fokussierte Gesundheitssystem zu einem Public-Health-System gewandelt. Am Beispiel von Herzkreislaufkrankheiten als häufigste Todesursache in der Schweiz erklärt sie, dass 80 Prozent dieser Todesfälle verhindert und damit Leid und riesige Summen eingespart werden könnten. Die Identifikation und Behandlung der Risikofaktoren sind nicht allzu komplex. Hier setzt Novartis an: Das Pharmaunternehmen will verhindern statt behandeln. Deshalb fokussiert sie sich mit ihrem Team auf Partnerschaften, passende Rahmenbedingungen, und Anreize für Ärztinnen und Ärzte, sich vermehrt präventiv einzuschalten. Damit kann dem Gesundheitssystem als Ganzes geholfen werden, als gemeinsames Ziel.

Fabian Unteregger führte die Teilnehmenden gekonnt und mit einer gesunden Prise Humor durch das hochstehende Programm.

Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie hier. Zusammenfassungen der Keynotes sind unter den jeweiligen Speakern zu finden und die Bildgalerie sehen Sie hier.

Die FutureHealth Basel vereint auch im kommenden Jahr, am 8. März 2023, die Gamechanger der Gesundheitswirtschaft.

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