Industrie- und Handelskammern wollen trinationale Zusammenarbeit stärken

30.06.2021

Um das ökonomische Potenzial der trinationalen Metropolregion am Hoch- und Oberrhein voll auszuschöpfen, muss die trinationale Zusammenarbeit intensiviert werden. Die Industrie- und Handelskammern am Hoch- und Oberrhein haben deshalb an ihrem Spitzentreffen bei der Handelskammer beider Basel konkrete Massnahmen und Forderungen im Bereich Verkehr und Arbeit verabschiedet.

Heute trafen sich die Spitzen der Industrie- und Handelskammern am Hoch- und Oberrhein zu ihrem jährlichen Austausch in Basel. Gastgeberin war die Handelskammer beider Basel. Die Präsidentinnen und Präsidenten sowie die Direktorinnen und Direktoren diskutierten, wie sie den trinationalen Wirtschaftsraum weiter fördern können. «Die trinationale Abstimmung ist gerade jetzt nötig, da der bilaterale Weg der Schweiz mit der Europäischen Union unsicher ist», bemerkt Elisabeth Schneider-Schneiter, Präsidentin Handelskammer beider Basel.

Die Unternehmen in unserem trinationalen Wirtschaftsraum zeigten sich in der Pandemie-Krise als weitgehend robust und erholen sich von den wirtschaftlichen Einschränkungen. Dies verdeutlicht die Stärke der trinationalen Wirtschaft in unserer Region. Damit dies weiterhin so bleibt, wurden verschiedene Themen besprochen und verabschiedet.

Resolution zur Weiterentwicklung des trinationalen S-Bahn-Systems

Die besondere Situation des Dreilands schafft immense ökonomische Chancen, die durch intensive Zusammenarbeit genutzt werden können. Das heisst aber auch, dass Herausforderungen und Massnahmen, beispielsweise beim Verkehr, koordiniert angegangen werden müssen. Deshalb haben die Teilnehmenden des Spitzentreffens eine Resolution zur kooperativen Weiterentwicklung der grenzüberschreitenden S-Bahnen verabschiedet. Die zuständigen Gebietskörperschaften sollen sich auf gemeinsame S-Bahn-Angebote mit einheitlichen Tarifen verständigen und Kooperationen zwischen etablierten Betreibern ermöglichen. So kann das volle Potenzial ausgeschöpft und Menschen vermehrt zur Nutzung des Öffentlichen Verkehrs motiviert werden. Die Industrie- und Handelskammern werden die Resolution bei den entsprechenden Gebietskörperschaften einreichen.

Zielbild Verkehrsinfrastrukturen

Ebenso haben sich die Teilnehmenden auf ein gemeinsames Zielbild für die Verkehrsinfrastrukturen im Hoch- und Oberrheinraum geeinigt. Darin sind 20 prioritäre Projekte für die vier Verkehrsträger Luft, Schiene, Wasser und Strasse von grenzüberschreitender Tragweite bezeichnet. Mit dem Zielbild sollen die Vernetzung der Teilregionen der Trinationalen Metropolregion Hoch- und Oberrhein, ihre Eingliederung in die europäischen Verkehrsnetze sowie ihre Öffnung gegenüber den Nachbarregionen und der Welt vorangetrieben werden. Zudem soll die Entwicklung einer auf der Aufwertung der Multimodalität beruhenden nachhaltigen Mobilität forciert werden.

Homeoffice für Grenzgängerinnen und Grenzgänger vereinfachen

Im Weiteren wurde die Situation der Grenzgängerinnen und Grenzgänger diskutiert. Die trinationale Region am Hoch- und Oberrhein umfasst einen grossen Arbeitsmarkt. Mehr als 60'000 Pendlerinnen und Pendler überqueren hier täglich eine Grenze, um zur Arbeit zu kommen. Die Homeofficepflicht während der Pandemie hat den Arbeitgebenden, aber auch den Arbeitnehmenden die Vorteile der Flexibilität des mobilen Arbeitens aufgezeigt. Dies führte zu einer zumindest gleichbleibenden Effizienz, die die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zum Teil abfedern konnte. Auch waren positive Effekte auf Verkehrsströme und Umwelt spürbar. Diese positiven Effekte könnten dauerhaft durch eine Flexibilisierung der erlaubten 25 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice für Grenzgängerinnen und Grenzgänger erzielt werden. In einem gemeinsamen Brief an die zuständigen Behörden der EU, bitten die Industrie- und Handelskammern deshalb, dass bei der Überarbeitung der entsprechenden Verordnung die Arbeitszeitquote im Homeoffice flexibel ausgestaltet wird.

Am Spitzentreffen der Industrie- und Handelskammern am Hoch- und Oberrhein in Basel tauschten sich die folgenden Institutionen aus:

 

  • Aargauische Industrie- und Handelskammer
  • CCI Alsace Eurométropole
  • Handelskammer beider Basel
  • IHK Hochrhein-Bodensee
  • IHK Karlsruhe
  • IHK Pfalz
  • IHK Südlicher Oberrhein
  • IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg
  • Zürcher Handelskammer

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