Rheintunnel – ein Gewinn für alle

23.11.2023

Das Bundesamt für Strassen präsentierte kürzlich eine zukunftsgerichtete und umsichtige Planung des Rheintunnels. Das Projekt überzeugt durch einen funktional sinnvollen Verkehrsfluss und entlastet die Quartiere von Verkehr und Lärm. Der Rheintunnel ist ein volkswirtschaftlicher Gewinn, denn er verflüssigt den Verkehr auf der A2 bei Basel. Das vermindert Staustunden, die die Schweiz jährlich drei Milliarden Franken kosten. Die Wirtschaft und die Parteien aus dem bürgerlich-liberalen Lager stehen deshalb hinter dieser wichtigen Verkehrsinfrastruktur und fordern ihre rasche Umsetzung.

Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat die Arbeiten am Ausführungsprojekt zum Rheintunnel abgeschlossen und die öffentliche Planauflage gestartet. «Damit rückt der Rheintunnel in greifbare Nähe», freut sich Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel: «Das ASTRA überzeugt mit einer umsichtigen Planung des Rheintunnels.» Das Projekt sichert einen funktional sinnvollen Verkehrsfluss und entlastet die Quartiere von Verkehr und Lärm. Der Rheintunnel ist auch ökonomisch ein Gewinn, denn er verflüssigt den Verkehr auf der A2 bei Basel und vermindert Staustunden, die die Schweizer Volkswirtschaft jährlich drei Milliarden Franken kosten. «Die Region Basel weist schweizweit mit die meisten Staustunden auf. Damit haben wir hier den grössten Hebel, um die volkswirtschaftlichen Kosten zu senken. Die Wirtschaft und die Parteien aus dem bürgerlich-liberalen Lager stehen voll und ganz hinter dieser wichtigen Verkehrsinfrastruktur der Zukunft. Nun muss es rasch an die Umsetzung gehen», so Dätwyler weiter.

Die A2 bei Basel, die auch die Osttangente umfasst, ist einer der meistbefahrenen Autobahn-Abschnitte der Schweiz. Täglich passieren 140'000 Fahrzeuge diese Strecke. Das überlastet die bestehende Infrastruktur, es kommt täglich zu Staus. Entsprechend weicht der Verkehr auf Quartierstrassen der Stadt und der umliegenden Gemeinden aus. Das beeinträchtigt nicht nur die Lebensqualität, sondern auch die Erreichbarkeit des Standorts.

Der Rheintunnel verflüssigt den Verkehr und entlastet das Strassennetz.
Bevölkerung wächst, Anzahl Arbeitsplätze steigt

Das Bundesamt für Raumentwicklung rechnet in den nächsten Jahren mit einem weiteren Verkehrswachstum – parallel zum Bevölkerungswachstum. So wächst die trinationale Agglomeration Basel gemäss offiziellen Zahlen bis 2040 um circa 140'000 Bewohnerinnen und Bewohner und rund 90'000 Arbeitskräfte. Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache, so Dr. Sebastian Deininger, Leiter Verkehr, Raumplanung, Energie und Umwelt Handelskammer beider Basel: «Der Rheintunnel muss bei gleichzeitiger Erhaltung der Osttangente rasch umgesetzt werden, um den zukünftigen Entwicklungen unserer Wirtschaftsregion Rechnung zu tragen und sein Entlastungspotenzial voll zu entfalten.»

Spürbare Entlastung

«Der Rheintunnel fängt den Durchgangsverkehr von Birsfelden aus Richtung Deutschland und Frankreich auf, verflüssigt den Verkehr und entlastet die Osttangente. Diese kann damit wiederum mehr Quell-, Ziel- und Binnenverkehr aufnehmen und entlastet Stadt und Agglomeration vom Ausweichverkehr», schildert Balz Herter, Präsident Die Mitte Basel-Stadt, die konkreten Entlastungswirkungen. Dadurch sinkt das Verkehrsaufkommen auf der Osttangente zwischen den Verzweigungen Hagnau und Wiese im Prognosezeitpunkt 2040 um rund 30 Prozent. Angrenzende baselstädtische Strassen werden um zehn bis 20 Prozent entlastet. Insgesamt reduziert sich der Stadtverkehr um vier Prozent oder 45'000 Fahrzeugkilometer. Im Zentrum von Birsfelden geht der Verkehr um rund 30 Prozent zurück. Das bedeutet auch weniger Lärm.

Weniger Lärm

Zusätzlich werden 80 Prozent des Schwerverkehrs durch den Tunnel fliessen – hierdurch ist ebenfalls mit weniger Lärm zu rechnen. Denn ein Lastwagen verursacht rund zehnmal mehr Lärm als ein PKW. «In unserem dichten, hochbelasteten städtischen Strassennetz verbessert der Rheintunnel die Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandorts Basel und er bringt spürbare Entlastung – nicht nur für Basel-Stadt, sondern für die gesamte Metropolitanregion Basel», so Patricia von Falkenstein, Nationalrätin und Präsidentin LDP. «Auch die GLP unterstützt den Rheintunnel. Wichtig ist, dass die Verlagerung des Verkehrs ein Gewinn für ganz Basel-Stadt ist – also weniger Lärm und Verkehr in den Quartieren. Das müssen wir sicherstellen», erläutert Tobias Christ, Grossrat Grünliberale Basel-Stadt.

Mehr Frei- und Grünflächen

«Der Rheintunnel bietet zudem Chancen für mehr Grün- und Freiflächen. Da die Fahrbahn zwischen Birsfelden und der Hagnau über weite Teile überdeckt wird, können wertvolle neue Flächen entstehen», erläutert Andreas Dürr, Fraktionspräsident FDP Basel-Landschaft. Das ASTRA definiert aktuell zudem gemeinsam mit dem Kanton Basel-Stadt und weiteren Partnern attraktive Ersatzflächen für die Dreirosenanlage, die während der Bauzeit nur teilweise benutzbar sein wird. «Diese Ersatzflächen stehen der Bevölkerung nach der Bauzeit dauerhaft zur Verfügung», ergänzt Johannes Barth, Präsident FDP Basel-Stadt. Im Gespräch ist unter anderem die Fläche zwischen Dreirosenbrücke und Hafenkran – also direkt am Rhein. Eine Testplanung des Kantons Basel-Stadt hat gezeigt, dass die Beanspruchung der Dreirosenanlage während und nach der Bauzeit durch neue Erholungsflächen mehr als kompensiert werden kann.

Nachhaltiges Logistikkonzept

«Ein nachhaltiges Logistikkonzept ermöglicht zudem einen ressourcenschonenden Bau», steht Peter Riebli, Fraktionspräsident SVP Basel-Landschaft, hinter den Plänen des ASTRA. So fallen bei den Bauarbeiten rund 5,2 Millionen Tonnen Ausbruch- und Aushubmaterial an. Davon lässt sich ein Drittel direkt oder indirekt vor Ort wieder verwenden, ein weiteres wird zum Auffüllen von Kiesgruben im Mittelland eingesetzt und von der Zementindustrie übernommen. Der Rest wird in Deponien gelagert. Der Abtransport aus Birsfelden erfolgt via Strasse, per Bahn und allenfalls per Schiff. Zudem sind mehr als 30 Aufwertungsmassnahmen für Pflanzen und Kleintiere im betroffenen Parameter vorgesehen.

Ein Gewinn für alle

«Nun muss es rasch an die Umsetzung gehen», betont Dätwyler und bezeichnet diese wichtige Verkehrsinfrastruktur als Win-win-Situation: «Vom Rheintunnel profitieren alle: Wirtschaft und Gesellschaft.»

Die Handelskammer und ihre Partner bekräftigen die Forderungen des Komitee
«Pro Rheintunnel»:
  • Wir unterstützen, dass der Rheintunnel im Rahmen des Ausbauschrittes 2023 des Strategischen Entwicklungsprogramms des Bundes realisiert wird.
  • Wir fordern den Erhalt der Osttangente sowie deren stadtverträgliche Sanierung.
  • Wir fordern, dass sich die Kantone und der Bund für eine nachhaltige Umsetzung der Bauarbeiten am Rheintunnel einsetzen. Der Schutz der betroffenen Bevölkerung muss dabei prioritär berücksichtig werden.

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