«Realisierte Projekte und lancierte Geschäftsmodelle zum nachhaltigen Wirtschaften stehen im Fokus»

31.03.2021

Die Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel ist ein Netzwerk von Unternehmen und der öffentlichen Hand für nachhaltiges Wirtschaften und wirkungsvollen Klimaschutz. Das Prinzip ist einfach: Die Partner der Klimaplattform setzen in der Region Basel laufend und freiwillig eigene Projekte um und stellen diese den Teilnehmenden an den Business Lunches vor. Gut umsetzbare und finanzierbare Massnahmen werden übernommen. Die Beteiligten tauschen sich über Hürden aus und erhalten wertvolle Tipps. Wir haben bei Jürgen Schulz, Projektleiter der Klimaplattform, nachgefragt, wie die Plattform die Hürden der Pandemie meistert.

Die Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel gibt es bereits seit sieben Jahren. Was war die Grundidee zur Gründung dieser Plattform und wie hat sie sich seither entwickelt?

Jürgen Schulz: Mit der Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel wollen wir die Unternehmen ins Zentrum rücken. Deren realisierte Projekte und lancierte Geschäftsmodelle zum nachhaltigen Wirtschaften sollen präsentiert werden. An den Anlässen soll man vor allem erfahren, was die Hürden und Herausforderungen waren. Die Learnings und nicht die Hochglanzverkaufspräsentationen stehen bei der Klimaplattform der Wirtschaft im Fokus.

Nachhaltigkeit ist trotz der Pandemie eines der Top-Themen bei den Unternehmen. Grössere Firmen sind bei diesem Thema häufig schon sehr weit. Wie sieht es bei den kleinen und mittleren Unternehmen aus?
Kleine und mittlere Unternehmen sind an den Business Lunches der Klimaplattform – seien diese mit physischer Präsenz oder als Live-Stream organisiert – klar in der Mehrheit. Die Entwicklung im KMU-Segment bezüglich der ökologischen, sozialen und ökonomischen Nachhaltigkeit ist sehr dynamisch. KMU-Verantwortliche wollen bereit sein, wenn ihre Kundinnen und Kunden von ihnen deutlich bessere Leistungen im Bereich des ökologischen Fussabdrucks erwarten. Viele Ausschreibungen gewichten zum Glück die ökologischen und sozialen Aspekte viel stärker als früher. Diese Entwicklung muss weiter gehen und die KMU's müssen darauf achten, dass sie im Bereich Energieeffizienz und Klimaneutralität gut aufgestellt sind. Die Frage ist, ob sie auch noch in 10 Jahren konkurrenzfähig sind. Konkurrenzfähigkeit bedeutet: Qualität, guter Preis und geringster ökologischer Fussabdruck.

Die Klimaplattform setzt ja vor allem auf den direkten Dialog. Für Veranstaltungen war das letzte Jahr aufgrund der Pandemie alles andere als rosig. Wie bleiben Sie trotzdem am Ball?

Ja, ich habe mit meinem Live-Stream-Team auf Online-Events umgestellt. Das wollte ich eigentlich immer schon anbieten – die Pandemie hat mich vor gut einem Jahr dann schlicht dazu gezwungen. Aber es war und ist nicht nur ein Zwang. Ich bin davon überzeugt, dass sich die Wirtschafts-Anlässe in Zukunft, ich denke bereits ab 2022, neu aufstellen werden. Alle Formate – seien diese mit physischer Präsenz, online als Live-Stream, hybrid, Teilnahme als referierende Person per Videozuschaltung – werden ihre Berechtigung haben und ihren Platz einnehmen. Es wird differenzierter ablaufen. Deshalb bin ich sehr froh, hat die Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel erfolgreich eine digitale Schiene aufgebaut. Wir konnten bereits 9 Live-Stream Business Lunches und einem hybriden Business Lunch (Präsenz mit Gästen & Live-Stream kombiniert) produzieren und hatten über 9'000 Zugriffe auf unsere Inhalte. Mit den Online-Events erhöhen wir signifikant unsere Reichweite.

Das heisst Unternehmen können auch künftig von einem virtuellen bzw. hybriden Angebot profitieren?

Ja! Und die Mitgliedsunternehmen der Handelskammer beider Basel kommen dabei in den Genuss von Vorzugskonditionen. Bei ihnen entfällt der Sockelbeitrag von 4000 Franken, welche Unternehmen zahlen müssen, wenn sie als Nicht-Partner einen Anlass bei der Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel hosten, also durchführen, wollen. Zudem sind bis auf weiteres die Live-Stream Business Lunches ohne Kostenfolge für den Host buch- und durchführbar. Die Kosten übernehme ich. Und zwar solange, wie die Pandemie noch nicht überwunden ist. Damit will ich mich auch bei meinen Partnern – wie der Handelskammer beider Basel – für ihre Geduld wegen der Pandemie und dem Veranstaltungsverbot bedanken. Ich hoffe sehr, wir können bald wieder unsere Business Lunches mit Gästen vor Ort anbieten. Bis es soweit ist, freue ich mich, dass die Live-Stream Business Lunches auf grosses Interesse stossen.

Jürgen Schulz ist Initiant und Projektleiter der Klimaplattform der Wirtschaft Region Basel:

Mehr Informationen: www.klimaplattform-basel.ch

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