«Die Interaktion mit der lokalen Industrie ist wichtig für uns»
Mit dem neuen Center for Data Analytics hat die Universität Basel ein Kompetenzzentrum für Datenanalytik und Statistik, künstliche Intelligenz/Deep Learning und Datenvisualisierung geschaffen. Das Angebot richtet sich an alle wissenschaftlichen Disziplinen.
Die grössten Datenmengen nützen nichts, wenn sie nicht richtig ausgewertet werden. Das neu gegründete Center for Data Analytics (CeDA) an der Universität Basel unterstützt Forscherinnen und Forscher dabei, mit modernsten Methoden das Maximum aus ihren Daten herauszuholen. Die Expertise in den Bereichen Datenanalytik und Statistik, künstliche Intelligenz/Deep Learning und Datenvisualisierung steht allen wissenschaftlichen Disziplinen zur Verfügung. «Wir unterstützen Forscherteams aus praktisch allen Bereichen, von der Wirtschaft, Soziologie und Psychologie bis hin zur Biomedizin», erläutert Geoffrey Fucile, Koordinator am CeDA und Bioinformatiker am Center for Scientific Computing (sciCORE) der Universität Basel. Ivan Dokmanić, Professor für Datenanalytik am Departement für Mathematik und Informatik, leitet das CeDA. Weiter gehört Gerhard Lauer, Professor am Digital Humanities Lab, dem Leitungsteam an.
Vielfältige Forschungsprojekte
«Die Universität Basel erkannte, wie wichtig die interdisziplinäre wissenschaftliche Unterstützung bei der Datenanalyse ist. Aus dieser Erkenntnis entstand unser Zentrum», so Fucile. Der Einbezug von Ivan Dokmanić und seinem Team kann sowohl einzelne Beratungen als auch grössere Kollaborationen umfassen. Die interdisziplinäre Vielfalt zeigt sich in den aktuellen Forschungsprojekten, an denen die Datenanalysten beteiligt sind: Ein Projekt aus der Soziologie befasst sich mit der indischen Filmindustrie als Motor neuartiger sozio-ökonomischer Verbindungen zwischen Indien und Europa. Ein anderes Projekt aus der Biomedizin widmet sich der Klassifizierung verschiedener Hepatozellularkarzinom-Typen.
«Auch die Interaktion mit der lokalen Industrie ist wichtig für uns», betont Dokmanić, «denn je mehr wir über die Bedürfnisse in der realen Welt erfahren, desto besser können wir unser Weiterbildungsangebot weiterentwickeln.» Und Fucile ergänzt: «Wir sind offen für Kooperationen und gemeinsame Forschungsprojekte mit Unternehmen, unter Berücksichtigung unseres akademischen Auftrags.»
Wachsen und Bekanntheit steigern
In nächster Zeit möchte das CeDA sein Angebot an der Universität Basel bekannter machen. «Wir möchten die gesamte Uni erreichen und anfangen, mit anderen Forscherteams gemeinsame Finanzierungsanträge zu verfassen, um weiter wachsen zu können», sagt Dokmanić. «Zudem entwickeln wir diverse Tools in den Bereichen der Datenwissenschaft und des maschinellen Lernens. Bei der Verarbeitung natürlicher Sprache haben wir eine ganze Menge neuer Hardware, mit der wir interessante neue Anwendungsbereiche finden möchten.» Auch Schulungen für Forschende stehen auf dem Programm.