Kollegin KI übernimmt

07.02.2024

An einer Podiumsdiskussion an der Universität Basel kamen die Teilnehmenden zum Schluss, dass die aktuelle technologische Revolution nicht nur die einfachen, repetitiven Berufe betrifft, sondern auch die Kreativberufe.

Was passiert, wenn Künstliche Intelligenz (KI) den Job übernimmt? Diese Frage stellen sich wohl einige, wenn sie sehen, wie rasant sich KI entwickelt. Das Forschungsnetzwerk Responsible Digital Society der Universität Basel und uptownBasel widmeten sich diesem Thema und luden Interessierte ein zu einem Anlass zum Thema «Kollegin KI übernimmt – Chancen und Risiken auf dem Arbeitsmarkt». Dies war der vierte Event ihrer gemeinsamen Veranstaltungsreihe «Digitalisierung – was nun?». Auf dem Podium sprachen Damir Bogdan, CEO Quantum Basel, Prof. Dr. Alfred Früh, Professor für Privatrecht mit Schwerpunkt Life-Sciences-Recht und Immaterialgüterrecht an der Universität Basel, und Prof. Dr. Michael Beckmann, Professor für Personal- und Organisationsökonomie an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel.


Urheberschutz ist wichtig

Eine zentrale Erkenntnis der Diskussion war, dass es in der Geschichte immer wieder technologische Revolutionen gab, in denen repetitive, mechanische, einfache Arbeiten überflüssig wurden, weil die Menschen durch Automatisierung bestimmte Arbeitsschritte der Maschine übergeben konnten. «Im Gegensatz zu den bisherigen technologischen Revolutionen betrifft die aktuelle Entwicklung jedoch nicht nur die einfachen, repetitiven Berufe, die jetzt plötzlich in Frage gestellt werden, sondern auch Kreativberufe», stellt Prof. Dr. Heiko Schuldt, Professor am Departement Mathematik und Informatik der Universität Basel und Co-Chair des Forschungsnetzwerks Responsible Digital Society, fest. Wenn Künstlerinnen und Künstler plötzlich weniger Aufträge bekommen, weil KI ihre Arbeit kopiert, hat das Konsequenzen. «Dies macht eine Regulierung und den Urheberschutz so wichtig», sagt Schuldt. Denn gerade im künstlerischen Bereich würden KI-Modelle teilweise auch mit Daten trainiert, die urheberrechtlich geschützt sind. Er ergänzt: «Es braucht dabei eine gute Balance, denn man möchte den technologischen Fortschritt nicht unnötig begrenzen.» Die EU ist aktuell dabei, ein KI-Gesetz zu entwickeln, das solche Fragen regelt.


Musikstücke von der KI komponiert

Das Forschungsnetzwerk Responsible Digital Society plant weitere Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit zum Thema KI. Am INTERFINITY Festival 2024 – Artificial Art, das vom 18. bis 20. März im Novartis Pavillon und in der Voltahalle IWB in Basel stattfindet, geht es um die Auswirkungen der KI auf Kunst und Gesellschaft. Am 20. März werden an der Veranstaltung von Basel Interfinity und des Forschungsnetzwerks Responsible Digital Society unter anderem Musikstücke aufgeführt, die von Menschen und von KI komponiert wurden. Das Publikum hört jeweils zwei Versionen und tippt, welches Stück von KI, welches von einem Menschen war. Auch das Ensemble weiss nicht, was vom Menschen und was von KI komponiert wurde. Die Auflösung erfolgt erst an der Veranstaltung.


https://www.interfinity.ch

 
 
 

Der Beitrag erscheint im Rahmen unserer Reihe «Wissen schafft Wirtschaft» in Kooperation mit der Universität Basel.

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