Einblick in historische Schätze der Unibibliothek

08.11.2024

Am «Uni Konkret» konnten rund 50 Interessierte hinter die Kulissen der historischen Bestände der Universitätsbibliothek Basel blicken.

Auf dem Petersplatz entfaltete die Basler Herbstmesse ihren bunten Zauber, während nebenan in der Universitätsbibliothek Basel (UB) Interessierte die historischen Schätze der Bibliothek bewundern konnten. Diese einmalige Möglichkeit bot sich am «Uni Konkret»-Anlass der Handelskammer beider Basel (HKBB) und der Universität Basel. Die Historischen Bestände, die einen Wissensfundus von Weltrang umfassen, sind über Jahrhunderte hinweg gewachsen und werden stetig um neue Werke ergänzt. UB-Direktorin Dr. Alice Keller begrüsste die Anwesenden und bemerkte, dass sowohl die Herbstmesse als auch die Bibliothek etwa gleich alt sind – beide existieren seit rund 500 Jahren.

Basler Konzil gab wichtige Impulse

Dr. Noah Regenass, Leiter Historische Sammlungen, erläuterte die enge Verbindung zwischen der HKBB und der UB: Beide Institutionen seien Orte des Austauschs, der Vernetzung und des Dialogs. Vor der Gründung der Uni und der UB fand in Basel von 1431 bis 1449 das Konzil statt, das zahlreiche Wirtschaftsvertreter in die Stadt lockte und auch bedeutende Bücher mit sich brachte. Die Blüte des Basler Buchdrucks, geprägt von tüchtigen Geschäftsleuten, führte zu einem Aufschwung. Wie Regenass berichtete, liess auch der berühmte Gelehrte Erasmus von Rotterdam, der «Shooting Star» seiner Zeit, das von ihm übersetzte Neue Testament in Basel drucken. Dieses Werk befindet sich in den Historischen Beständen.

Am Anlass der Handelskammer beider Basel erhielten Interessierte Einblick in die historische Sammlung der Unibibliothek
Sammlung braucht sichere Lagerbedingungen

Da die Lagerbedingungen im UB-Gebäude den Anforderungen an Klima, Erdbebensicherheit, Wasserschutz und Diebstahlschutz nicht mehr gerecht werden, sollen die Historischen Bestände künftig im Neubau «Hebelschanze» untergebracht werden, um sie für kommende Generationen zu bewahren. Dr. Rolf Borner, Direktor Infrastruktur & Betrieb der Universität Basel, und Projektleiterin Kristin Hoschke gaben einen Einblick in das Projekt.

Rechnungsbuch aus dem 16. Jahrhundert

Nach den Vorträgen erkundeten die Besucherinnen und Besucher die Historischen Bestände. Mitarbeitende der UB gewährten Einblicke in die Bestandserhaltung und Digitalisierung der wertvollen Werke. Im Speziallesesaal, wo die historische Sammlung öffentlich zugänglich ist, konnten Teilnehmende das Rechnungsbuch der berühmten Druckergemeinschaft Hieronymus Froben / Nicolaus Episcopius aus den Jahren 1557-1564 näher anschauen. Im Anschluss tauschten die Gäste bei einem Apéro ihre Eindrücke aus.

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