Nachhaltige Impulse

Passen Wirtschaft und Nachhaltigkeit zusammen?

Selbstverständlich. Die Industrie sowie wirtschaftsrelevante Sektoren wie die Mobilität sind wesentliche Hebel für mehr Nachhaltigkeit. Als Motor von Innovationen ist die Wirtschaft zudem Treiberin neuer, zukunftsweisender Technologien. Ich denke da konkret an grünen Wasserstoff. Hergestellt aus erneuerbaren Energien kann er fossile Energieträger als Treibstoff, Prozessenergie und Rohstoff ersetzen und als chemischer Speicher die Versorgungssicherheit verbessern. Darin steckt grosses Potenzial. Wir machen uns mit der trinationalen Initiative «3H2» und Vorstössen im Landrat und im Grossen Rat dafür stark, dass unsere Region zur Drehscheibe für Wasserstoff in der Schweiz wird. Kürzlich haben wir dazu die Geschäftsführung des «H2-HUB Schweiz» übernommen. Neben ökologischer Nachhaltigkeit spielen aber auch die ökonomische und soziale eine wichtige Rolle.

Macht die Wirtschaft genug?

Nachhaltigkeit ist kein Schlagwort, sondern die Wirtschaft treibt die Nachhaltigkeit aktiv voran. Viele Unternehmen haben erkannt, dass die Nachhaltigkeitsherausforderungen unserer Zeit Innovationschancen bieten oder setzen in ihrer Business-Strategie bewusst auf klimaschonendes Wirtschaften. So ist die Industrie zum Beispiel der einzige Wirtschaftszweig der Schweiz, der das Etappenziel bei den Klimazielen des Bundes von 15 Prozent-CO2-Reduktion zwischen 1990 und 2020 erreicht hat. Bis 2030 muss die Schweiz gemäss Pariser Übereinkommen und CO2-Gesetz ihre Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 50 Prozent senken. Hinsichtlich Nachhaltigkeit haben viele Unternehmen eine Vorreiterrolle übernommen. Auf unserer Website und auf Social Media holen wir unter dem Hashtag #NACHHALTIGEIMPULSE Unternehmen und ihr Engagement vor den Vorhang.

Wie kann ein Wirtschaftsverband zu mehr Nachhaltigkeit beitragen?

Wir können Nachhaltigkeit mit unserem Engagement unterstützen und wir können wirtschaftsfreundliche Impulse setzen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten unserer Mitgliedunternehmen haben wir Vorschläge erarbeitet, wie unsere Region nachhaltiger werden kann – von einer regionalen Wasserstoff-Strategie bis zur Förderung der Negativemissionstechnologie CCUS. Unsere Denkanstösse haben wir den Regierungen beider Basel geschickt.

Wie engagiert sich die Handelskammer?

Wir erkennen die Bedeutung der 17 SGDs der Vereinten Nationen an und agieren in unserer täglichen Arbeit und mit unseren Engagements ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig. Im Zentrum steht für uns SDG 8, das menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum zum Ziel hat. Denn wir sind überzeugt, dass nachhaltiges Wirtschaftswachstum Wohlstand schafft. Dafür setzen wir uns als regionaler Wirtschaftsverband mit unserer Arbeit ein.

Können Sie das konkretisieren?

Für eine bezahlbare und saubere Energie setzen wir uns für ein Energieabkommen mit der EU sowie ein Wasserstoff-Ökosystem in unserer Region ein. Wir machen uns stark für Sicherheit durch stabile Handelsbeziehungen und offene Märkte. Unerlässlich ist auch eine massvolle Steuerbelastung. Wir machen uns für die nachhaltige Entwicklung von Städten und Gemeinden stark, indem wir uns für leistungsfähige Infrastrukturen, eine zukunftsfähige Mobilität und genügend verfügbare Flächen für die Wirtschaft einsetzen. Wir engagieren uns für eine hochwertige Aus- und Weiterbildung junger Menschen, damit die Wirtschaft in Zukunft genügend Fachkräfte zur Verfügung hat. Wir engagieren uns als mitfinanzierende Kooperationspartnerin bei der Klimaplattform beider Basel. Und wir tragen mit unserem Life Sciences Cluster Basel zu einem nachhaltigen Gesundheitswesen bei – etwa indem wir mit dem Pionierprojekt BâleDat ein digitalisiertes Gesundheitsdaten-Ökosystem vorantreiben.