Neuer Life Sciences Campus Muttenz

05.10.2018

Mitte September hat die Hochschule für Life Sciences ihren neuen Campus in Muttenz bezogen. Prof. Dr. Falko Schlottig, Direktor Hochschule für Life Sciences FHNW, berichtet im Interview über die ersten Wochen im neuen Umfeld.

Herr Schlottig, die Hochschule für Life Sciences FHNW ist vor kurzem in den neuen Campus in Muttenz umgezogen. Wie sind Ihre ersten Eindrücke?
Wir haben einen sehr schönen und sehr funktionalen neuen Campus bekommen. Die Arbeit im neuen Campus haben wir mit viel Stolz aber auch mit viel Demut aufgenommen. Unsere Mitarbeitenden erkunden und nutzen das Potenzial in den modernen neuen Labors, den Technologiezentren, den Lehrräumen und den vielfältigen Räumen, die sich für den Austausch untereinander anbieten. Unsere Studierenden haben das Gebäude mit dem Semesterstart mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit mit Leben gefüllt und nutzen ab dem ersten Tag alle Möglichkeiten, beeindruckend!

Wo orten Sie die grössten Vorteile des Neubaus?
Die Hochschule für Life Sciences durfte aus zwei Standorten in den neuen FHNW Campus ziehen. Unseren Studierenden können wir eine hochmoderne Infrastruktur für unsere praxisbezogene Ausbildung auf Augenhöhe und in Abstimmung mit den zukünftigen Arbeitgebern bieten. Vervollständigt wird dies beispielsweise durch eine moderne Bibliothek und Möglichkeiten für einen sportlichen Ausgleich unter einem Dach. Ein Standort bietet sowohl für unsere Studierenden als auch für unsere Mitarbeitenden viel kürzere Wege und fördert damit auch den Austausch und die Zusammenarbeit.

In der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung können wir übergreifende technologische Fragstellungen aus allen Wertschöpfungsketten unserer Partner in der Life Sciences Industrie bearbeiten und die disziplinäre Kompetenz der Arbeitsgruppen bündeln. Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes sichtbarer, für einen «Hidden Champion» ist dies ein ausserordentlich wichtiger Aspekt.

Im gesamten neuen Campus haben wir die Chance, die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den anderen Hochschulen der FHNW strategisch weiter zu intensivieren.

Sie haben vor rund drei Jahren die Leitung der HLS übernommen. Was hat Sie seitdem besonders beeindruckt?
Die hohe Qualifikation, die Praxis- und Industrieerfahrung, die Einsatzbereitschaft sowie die Motivation und der Erfolgsausweis unserer Mitarbeitenden an der Hochschule. Unsere breite, moderne Infrastruktur, die optimale Bedingungen für die Ausbildung unserer Studierenden bietet und es uns ermöglicht, Lösungen für die vielfältigen Fragestellungen unserer heutigen und zukünftigen Partner aus dem industriellen Umfeld zu finden. Unsere erfolgreichen Ausgründungen von Mitarbeitenden, und nicht zuletzt die ausserordentlich gute und enge Unterstützung durch die Trägerkantone der FHNW und die Wirtschaftsverbände.

Was sind Ihre Pläne?
Wir arbeiten daran, die nachgefragte Hochschule in allen Life Science Bereichen für Studierende zu werden, welche eine praxisorientierte, flexible und zukunftsfähige Ausbildung anstreben. Im Bereich anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung wollen wir weiterhin die erste Adresse für die Life Science Unternehmen im Life Science Cluster sein und noch sichtbarer werden. Zusammen mit Partnern werden wir neue Weiterbildungsprodukte für den Life Science Cluster anbieten. Dies bedeutet, für alle Bereiche auch unsere Internationalisierung weiter auszubauen.

Was macht die HLS als Partnerin für Unternehmen attraktiv?
Unsere Mitarbeitenden haben ein gutes und unternehmerisches Verständnis für die Anforderungen von Projekten und Anfragen aus Unternehmen. Dazu kommt unsere einmalige Ausstattung, mit der wir grosse Teile der praktischen Wertschöpfungskette gerade der mittelständischen Life Sciences Unternehmen abbilden und greifbare Lösungen erarbeiten können. Und ganz wichtig: wir haben einen unkomplizierten, autonomen und schnellen Wissens- und Technologietransfer.

Wird der Gesundheitsbereich in fünf oder zehn Jahren dramatisch anders aussehen?
Ich halte einen solchen Blick in eine Glaskugel für sehr schwierig. Wir gehen davon aus, dass sich Berufsbilder und die von den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern erwartenden Fähigkeiten unserer Absolvierenden in den nächsten Jahren weiter verändern werden. Wenn wir in der Region erfolgreich bleiben wollen, muss die interdisziplinäre und institutionsübergreifenden Zusammenarbeit intensiver werden, um die Herausforderungen im Gesundheitsbereich wie beispielsweise Kostenanstieg, Verschiebung der Wertschöpfung, Rolle der Versicherungen, Entwicklung der Forschungs- und Produktionsstandorte, höhere Komplexität der Krankenversorgung, Altersstruktur unserer Gesellschaft, Mensch-Maschine-Interaktion oder Datenhoheit anzugehen. Unser Ziel als Hochschule ist es, zur positiven Gestaltung dieser Änderungen beizutragen.

Wie bereitet sich die HLS auf diesen Wandel vor?
Wir legen grossen Wert darauf, laufend den Puls der Zeit zu fühlen und mit unseren Partnern in der Bildung, der Wirtschaft und der Politik sowie mit unseren Studierenden die Entwicklungen im Life Sciences Bereich zu diskutieren. Wir investieren in anwendungsorientierte, industrienahe und interdisziplinäre Forschungsbereiche.

In der Ausbildung haben wir die Flexibilität und Modularität tiefgreifend erneuert und werden dies in der Bachelor Ausbildung ab 2019 implementieren. Wir spiegeln unsere Erfahrungen und die der Unternehmen und Institutionen mit unseren Absolvierenden sowie die generellen Entwicklungen regelmässig mit Vertreterinnen und Vertretern aus mittelständischen und grossen Life Science Unternehmen und Organisationen. Die Erkenntnisse aus diesen Prozessen lassen wir laufend in unser Ausbildungsangebot einfliessen.

An unserem neuen Campus werden wir unsere Ausbildung und unsere unternehmerische Kultur als Hochschule an einem Standort weiterentwickeln können – eine gute Voraussetzung, um den Wandel erfolgreich mit zu gestalten.

 

Herzlichen Dank für das Interview Prof. Schlottig.

Prof. Dr. Falko Schlottig

Die Hochschule für Life Sciences FHNW ist Teil des grössten Life Sciences-Standorts Europas. Hier, im Zentrum von Pharma- und Medizintechnik, der chemischen Industrie sowie Umwelt- und Biotechnologie bilden sie kompetente Fachkräfte aus und erarbeiten Lösungen für die wirtschaftlichen Anforderungen von morgen.

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